Full text: Der Krieg mit dem Kaisertum (Teil 1)

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wahnsinniger Angst die schwere Eichenthür an mich und 
schloß sie zu. Dann steckte ich den Schlüssel in die 
Tasche und holte meinen Revolver hervor, spannte mit 
der Schnelle des Blitzes und sagte, indem ich ihn Lacoste auf 
die Brust setzte: »Lacoste, ich halte euch für minder schlecht 
und dumm als euren Kameraden Morel. Bei der ge¬ 
ringsten Bewegung mit den Büchsen schieße ich los. 
Stellt sie leise hier in die Ecke und geht vor mir 
her in das Krankenzimmer der Offiziere, wo ihr euch 
zwischen zwei Betten setzt, bis der König fort ist. Ich 
schwöre euch, daß ich euch nicht unglücklich machen und 
schweigen werde, wenn ihr vernünftig seid . . . Also 
haltet euch ruhig! Denkt an eure alte Mutter. In 
einigen Wochen seid ihr geheilt und könnt heimgehen.« 
Der Mensch zitterte am ganzen Leibe ... Zu sprechen 
vermochte er nicht. 
Stumm stellte er die Büchsen in die Ecke und schlich 
vor mir her. Vor seinen Augen legte ich den Revolver, 
gespannt wie er war, in einen offen bleibenden Tisch¬ 
kasten, über den ich ein Verbandlinnen warf, und indem 
ich am Tisch stehen blieb, so daß ich mit einem Griff den 
gespannten Revolver in der Hand haben konnte, erwartete 
ich den König. Es war die höchste Zeit gewesen. Zwei 
Minuten später öffnete der Doktor die Thür und ließ 
den König, eine prachtvolle Greisenerscheinnng, voll wirk¬ 
licher Majestät in Miene und Haltung, eintreten. 
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