Full text: Der Krieg mit dem Kaisertum (Teil 1)

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Die Kölnische Zeitung schrieb am 22. Juli: 
„Die Begeisterung in den Rheinlanden wächst immer 
mehr. In Aachen haben sich 500 Freiwillige, darunter 
fast alle Primaner des Gymnasiums gemeldet. In Kreuz¬ 
nach meldeten sich 20 Primaner als Freiwillige, in 
Warendorf 40 Schüler." 
Das sind nur Proben aus der Fülle ähnlicher Nach¬ 
richten aus allen Gauen des Vaterlandes. — 
Am 19. Juli trat der in Eile einberufene Reichs¬ 
tag des Norddeutschen Bundes zusammen. In der be¬ 
geistert aufgenommenen Thronrede des Königs heißt es: 
„Hat Deutschland derartige Vergewaltigungen seines 
Rechts und seiner Ehre in früheren Jahrhunderten 
schweigend ertragen, so ertrug es sie nur, weil es in 
seiner Zerrissenheit nicht wußte, wie stark es war. Heute, 
wo das Band geistiger und rechtlicher Einigung, welches 
die Befreiungskriege zu knüpfen begannen, die deutschen 
Stämme je länger, desto inniger verbindet; heute, wo 
Deutschlands Rüstung dem Feinde keine Öffnung mehr 
bietet, trägt Deutschland in sich selbst den Willen und 
die Kraft der Abwehr erneuter französischer Gewaltthat. 
Es ist keine Überhebung, welche Mir diese Worte in 
den Mund legt. Die verbündeten Regierungen, wie Ich 
Selbst, Wir handeln in dem vollen Bewußtsein, daß 
Sieg und Niederlage in der Hand des Lenkers der 
Schlachten ruhen. Wir haben mit klarem Blicke die
	        
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