Full text: Der Weltkrieg 1914/16

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: Wasser aufnehmen können. Wenn das geschieht, so sinkt das Schiss. Soll das Boot 
steigen, so wird das Wasser durch gepreßte Luft wieder ausgestoßen. Beim Untertauchen 
und Fahren unter Wasser wirken wagerechte Ruder mit, die mit beweglichen Flossen zu 
■ vergleichen sind. Das Innere eines solchen wunderbaren Schiffes ist elektrisch erleuchtet. 
Mittels zwei langer Sehrohre, die Linsen und Spiegel bergen, kann man unter Wasser 
I die Oberfläche des Meeres beobachten. (Periskop, d. H. Umschauer.) Die gefährliche 
Waffe der Unterseebote sind die Torpedos. Ein Torpedo ist ans Bronze oder Stahl 
hergestellt und hat die Form einer mächtigen Zigarre. Er ist etwa 6 m lang und 
I 50 cm dick. Der Torpedo enthält eine gewaltige Pulverladung, um die starken Schiffs¬ 
wände zerreißen zu können. 
Unsere todesmutigen Matrosen haben auf den Tauchbooten besonders anstrengenden 
und gefahrvollen Dienst. (Kapitän Weddigen.) 
b) Luftflotte. Unsere Flu gzeuge und Lustschiffe haben im Welt¬ 
kriege großartige Dienste geleistet. Unsere Flieger stellten die Stellung und 
r Stärke des Feindes fest, beobachteten das Schießen unserer Artillerie und 
warfen Pfeile und Bomben auf feindliche Truppen, auf Häsen, Bahnhöfe, 
■ Gasanstalten und Gebäude. Unsere gefürchteten „Zeppeline" können in der Stunde 
über 70 km zurücklegen. Die deutschen Luftschiffe galten als größter Schrecken 
der Franzosen und Engländer. (Lüttich, Antwerpen, Paris, London u. a. Städte.) 
15. GeneratseldmarfchaU von Hindenbnrg, der Führer der 
gesamten Streitkräste -es Ostens. 
Paul vou Hindenburg wurde (1847) als Sohn eines Majors in Posen 
geboren. Er hatte an den Kriegen 1866 und 1870/71 teilgenommen. Hinden¬ 
burg war Kommandeur des 4. Armeekorps in Magdeburg. Nach seinem Abschied 
\ (1911) lebte er in Hannover. 1914 ernannte unser Kaiser den tüchtigen 
General zum Führer der gesamten Streitkräfte des Ostens. Hindenburg 
wurde der Befreier Ostpreußens von der Russengewalt. Hindenburgs 
Name wurde im deutschen Vaterlande mit begeistertem Dank genannt. 
Er aber gab in demütiger Frömmigkeit Gott die Ehre. Am Sonntag nach 
der Schlacht bei Tannenberg hat er inmitten der tapferen Landsturmleute Gott 
aus tiefster Seele für den Sieg gedankt. In Graudenz umringte das Volk 
; jubelnd sein Auto. Hindenburg aber rief: „Dankt dem da oben!" Dann 
fuhr er rasch davon. Der Kaiser ernannte den gefeierten Helden nach der 
Winterschlacht in Masuren zum Generalseldmarschall und verlieh ihm den Orden 
„Für das Verdienst". Unter Hindenburgs meisterhafter Leitung erfolgten der Vor¬ 
marsch unserer Truppen und die Kampfe auf dem östlichen Kriegsschauplätze. 
(Generalstabschef von Ludendorff.) Nach dem berühmten Feldherrn ist der 
: große Jndustrieort Hindenburg (srüher Zabrze) benannt. 
16. Opfer des Uollres. 
kl) Liebeswerke. Während des Weltkrieges stehen Hunderte im Dienste 
wohltätiger Vereine (Rotes Kreuz, Vaterländischer Frauenverein). Sie pflegen 
die Verwundeten und Kranken und helfen notleidenden Familien. Bemittelte 
Leute stiften für die edlen Liebeswerke große Summen. Arbeiter und Witwen, 
sogar Schulkinder tragen zur Unterstützung bei. Die Mädchen haben Socken, 
Leibbinden, Puls- und Kniewärmer für unsere braven Feldgrauen gestrickt. 
Gern und reichlich werden Liebesgaben an Eßwaren, wollenen Sachen und
	        
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