Full text: Annalen des fränkischen Reichs im Zeitalter der Merovinger (Abt. 1)

Vorgeschichte, c. 200 — 481. 
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Einbruch der Vandalen, Alanen, Sueven in Spanien. 
Constantin in Arles belagert, Edobich mit den germanischen Hülfs- 
yölkern geschlagen und getödtet.a Jovinus von Alanen, Burgun¬ 
dern, Franken, Alamannen zum Kaiser erhoben.b 
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yevog (Zosim. a. a. 0.), die nicht nur Valence mit Erfolg verteidigten, sondern 
den Sarus auch zu schleunigem Rückzug über die Alpen nötigten. (Anfang 408?) 
Vgl. Fauriel I, 63 If., Pal 1 mann 1,256 if., v, Wi et er s h eim IV, 245 f. Con- 
stans, der Sohn des Usurpators, unterwarf mit Hülfe des Gerontius 408 Spanien. 
Idatius (Rone. II, 15) im 15. Regierungsjahr des Honorius: Alani et 
Wandali et Suevi Hispanias ingressi aera CCCXLVTI alii quarto Kalendas, 
alii tertio Idus octob. memorant die, tertia feria, Honorio VIII et Theodosio 
Arcadii filio III consulibus. Ihre endliche Festsetzung erfolgte 411. Idat. im 
17. Regj. des Hon.: Gallaeciam Wandali occupant et Suevi sitam in extremi- 
tate oceani maris occidua. Alani Lusitaniam et Carthaginiensem provinciäs 
et Wandali cognomine Silingi Baeticam sortiuntur.1 Vgl. Fauriel I, 96 ff. 
a) Wahrscheinlich schon vor dem Einbruch der Germanen in Spanien 
(Fauriel I, 92. 95, v. Wietersheim IV, 252) hatte Gerontius dort, während 
Constans nach Gallien zurückgekehrt war, den Maximus als Gegenkaiser auf¬ 
gestellt. Profut. Friger. bei Greg. H, 9: ab Hispania nuntii commeant, a 
Gerontio Maximum, uiram e clientibus suis (Olympiod. 16: Mü^ixov tov 
iavrou ncdd'u) imperio praeditum atque in se comitatu gentium barbararum 
(mit denen er sich also verständigt hatte. Fauriel I, 99) accinctum parari. 
Quo exterriti, Edobecco ad Germanas gentes praemisso, Constans et prae- 
fectus iam (Galliarum?) Decimus Rusticus —• petunt Gallias cum Francis et 
Alamannis omnique militum manu ad Constantinum iam iamque redituri. 
Ueber Dauer und Verlauf dieses Krieges sind wir schlecht unterrichtet. Con¬ 
stans ward in Narbonne (Sozom. IX, 13 Vienne, wol irrtümlich. Fauriel I, 
100 f.) von Gerontius belagert und nach erfolgter Einnahme getödtet (Anfang 
411. Vgl. Prosp. Aquit. a. a. O., Marcellini chron. bei Rone. H, 278., Sozom. 
IX, 13). Hierauf zog Gerontius gegen Constantin, der sich in Arles einge¬ 
schlossen hatte. Inzwischen hatte der durch Alarichs Tod (410) von seinem 
schlimmsten Gegner befreite Honorius ein Heer zum Sturze Constantins 
gerüstet, welches unter Constantius und Ulfilas Anfang 411 in Gallien ein¬ 
traf.2 Nachdem dieses Heer den zum Entsatz Constantins mit den germani¬ 
schen Hülfstruppen herbeieilenden Edobich in blutiger Schlacht besiegt hatte 
(Edobich fiel auf der Flucht durch Verrat. Sozom. IX, 14), rückte es vor 
Arles. Gerontius hatte bei dessen Annäherung die Belagerung aufgehoben. 
Auf dem Rückzug nach Spanien gab er sich bei einer Meuterei seines Heeres 
den Tod. Maximus endete als Flüchtling bei den Germanen in Spanien. 
Oros. VH, 42., Olympiod. a. a. 0., Prosp. Aquit. a. a. 0. 
b) Profut. Friger. a. a. 0.: Vixdum quartus obsidionis Constantini 
mensis agebatur, cum repente ex ulteriori Gallia nuntii veniunt, Jovinum 
1) Ein Teil der Alanen unter Goar (s. zu 400. 411b) war in Gallien zurückgeblieben 
(an der Loire). Ihr König Sangiban wird von Römern und Westgoten genötigt gegen Attila 
zu fechten. Jord. 37. 38. Sie haben wahrscheinlich durch Childerich (s. zu 457) ihre Selb¬ 
ständigkeit verloren. Vgl. Dahn I, 263 f. 
2)^ Ueber die Verhandlungen zwischen Constantin und Honorius wegen Anerkennung des 
ersteren im J. 409 s. Olympiod. 12. Fauriel I, 80 ff. 85 f., Pallmann I, 260, Jahn 306 n. 5. 
Richter, Annalen d, deutsch. Gesch. im M.-A. 2
	        
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