Die Hugenotte,rkriege.
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währenden Hugenottenkriegen wurden die Hugenotten in den Feld-
schlachten meistens geschlagen, behaupteten sich aber in ihren zahl-
reichen festen Städten und Schlössern, so daß ihnen die Regierung
sogar Sicherheitsplätze, Festungen, in denen der Commandant und
die Garnison hugenottisch waren und doch von Staatswegen besoldet
wurden, zugestand und das Recht zu jährlichen Versammlungen mit
politischer Beschlußfähigkeit gewährte. Dies war ein Eingeständnis
der Schwäche der königlichen Macht; die Hugenotten bildeten einen
Staat im Staate und suchten auch die ständischen Einrichtungen der
Regierung gegenüber auszubilden. Als nun 1572 einmal im könig- 1572
lichen Rate der Führer der Hugenotten, der Admiral Coligny,
äußerte, wenn Katharina nicht den Niederländern beistände, würde
ein schlimmerer Krieg entstehen, womit er einen Unterjochungskrieg
der Spanier gegen Frankreich meinte, und Katharina dies als
Drohung mit einem neuen Hugenottenkriege verstand, beschloß sie,
sich seiner zu entledigen und ließ, im Einverständnis mit den Guisen,
auf ihn einen Mordanfall machen, der ihn aber nur verwundete,
uud da sie und die Guisen fürchteten, daß die damals zur Feier
der Vermählung der Schwester des Königs, Margarethe von Valois,
mit dem hugenottischen Prinzen, König von Navarra, Heinrich, nach
Paris herbeigeströmten Tausende von Hugenotten sich erheben würden,
faßte sie gemeinschaftlich mit den Guisen eine Vertilgung derselben
ins Auge. Sie setzte sich darüber mit der damals noch bewaffneten
Bürgerschaft von Paris ins Einvernehmen. Die Pariser Bürger
stürzten sich bewaffnet auf die in ihren Quartieren befindlichen
Hugenotten noch vor Tagesanbruch am 24. August, dem Vorabend 1572
des Bartholomäustages, und ermordeten sie, mehrere Tausend an
der Zahl; Coligny war das erste Opfer; er wurde von Prinzen
und Edelleuteu aus dem Bett gerissen, verwundet, zum Fenster
hinabgestürzt und unten getötet. Heinrich von Navarra entging
dem Gemetzel als Schwager des Königs; dieser, der nur durch die
Drohungen seiner Mutter gedrängt, die Einwilligung zu dem Blut-
bade gegeben hatte, wurde durch die Greuel im Gemüte tief er-
schlittert und starb zwei Jahre darauf. In ganz Frankreich wurde 1574
das Gemetzel nachgeahmt; aber die Hugenotten behaupteten sich und
erlangten die Bestätigung ihrer Religionsfreiheit außer für Paris.
(Heinrich III.) Kurfs IX. Bruder und Nachfolger Heinrich III.
(1574—1589) war der letzte Valois; der nächste berechtigte Thron- 1574—89