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spenstigen Herzögen von Baiern, Schwaben und Lothringen seine Anerken-
nung durchzusetzen und so die Einheit des Reichs herzustellen. Auch sicherte
er das Reich nach außen, besonders aeaen die Un aarn. Mit diesen jchloß
er zuerst einen neunjähriaen Waffenstillstand, um in dieser „Reit feste Bürgen
Zu erbauen und seine Reitereien Kamvien mit den heidnischen Wenden
(Slaven) zu üben. (Die Wenden hatten nämlich die von den Deutschen
verlassenen Gebiete östlich von der Elbe besetzt; doch wurden diese Länder
mit der Zeit fast ganz wieder von den Deutschen zurückerobert.) Als u
dann die Ungarn wieder im Reich einfielen, erlitten sie eine Nieder-
läge. —^Zufrieden mit femeFTeutfcheri Königskrone zog Heinrich nie
Italien.
0tt# I der irtsge wurde in Aachen feierlich gekrönt, wobei
zum erstenmal die Herzöge der vier Erzämter walteten (Kämmerer, Truchseß,
Mundschenk und Marschall). Er hatte wiederholt Empörungen von
Herzögen und seinen nächsten Verwandten zu bekämpfen. Wie sein Vater
bemühte er sich, die deutsche Herrschaft und das Christentum bei den Wenden
durch Anlegung von Marken und Bistümern zu befestigen. Die Ungarn
wurden auf dem Lechfeld so entscheidend geschlagen, daß sie ihre Raub- ?):>:>
zuqe für immer aufgaben.
Auch zu einem Eingreifen in Italien fand sich für Otto Gelegen-
heit. Dort herrschte schon lange Verwirrung und wilder Bürgerkrieg. Um
Adelheid, die Witwe des letzten Königs, aus der Gefangenschaft zu befreien,
erschien Otto mit einem Heer; er besetzte Oberitalien, heiratete Adelheid
und gewann die italienische Königskrone. Auf einem zweiten Zug erhielt
Otto in Rom die Kais er kröne, welche fortan mit der deutschen Krone %2
vereinigt blieb („Heiliges römisches Reich deutscher Ration").
•tt> II war vermählt mit der griechischen Kaisertochter Theophano.
Als der französische König Lothar durch einen Überfall Lothringen weg-
nehmen wollte, dranc; Otto m Frankreich ein und erschien vor Paris.
Aber"seine Ansprüche auf Unteritalien verwickelten ihn in einen un-
glücklichen Krieg mit den Griechen und Arabern. Er starb plötzlich in
Rom und hinterließ einen dreijährigen Knaben
ßtt« III. Dieser war als Jünglmg von dem schwärmerischen Wunsche
besevlt, „das goldene Rom" zur Hauptstadt eines neuen Weltreichs zu
machen. EM 22 Jahre alt starb er in Italien.
Heinrich II, Äerzoa von Baiern, wie Otto III ein Urenkel Heinrichs I,
stellte in Deutschland die Ordnung wieder her und zwang Italien zum Ge-