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Schwaben ein ausgedehntes Gebiet, welches sich vom
Zoller bis au den Bodensee erstreckte. Gegen Ende
des 12. Jahrhunderts erwarb Friedrich I. von Zollern
durch Heirat einige Besitzungen in Franken, in der
Gegend von Nürnberg, und gleichzeitig übertrug ihm
der deutsche Kaiser das Amt eines Burgg'rafen von
Nürnberg, in welcher Eigenschaft er die um Nürn¬
berg liegenden Hausgüter des Kaisers zu verwalten und
in Nürnberg im Namen des Kaisers Recht zu sprechen
hatte. Yon den beiden Söhnen Friedrichs erbte der
jüngere, Konrad, die neuen, fränkischen Besitzungen,
der ältere, Friedrich, die schwäbischen (1220).
Dieser Konrad wurde der Stammvater der noch jetzt
in Preufsen herrschenden königlichen Linie des Hauses
Hohenzollern, während das in den sogenannten hohen-
zollernschen Landen ansässige Fürstengeschlecht seinen
Ursprung auf dessen Bruder Friedrich zurückführt. Die
fränkischen Besitzungen haben sich allmählich zu dem
Umfange der späteren Fürstentümer Ansbach und
Baireuth erweitert; aber nicht hier sollte den Hohen¬
zollern die Grundlage ihrer Königsmacht erwachsen;
ihre Machtstellung in der deutschen Geschichte erwarben
die Burggrafen von Nürnberg erst mit der Erwerbung
der Älark Brandenburg, und hier sprofs das lebens¬
frische Reis, welches im Laufe der Jahrhunderte zu
der Rieseneiche emporwuchs, unter deren Schutze in
unsern Tagen das ganze deutsche Volk friedlich und
sicher wohnt.