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fliehenden Darms das Leben. Miltiades floh nach Athen.
Darius schenkte seinem Retter einen bedeutenden Landstrich
in Macedonien. Histiäns erwarb sich viele Freunde. Darins
fürchtete daher seine Macht und rief ihn an seinen Hof; hier
genoss er zwar hohe Ehren, lebte abermals Gesangener. Daher
reizte er im Bunde mit seinem Schwiegersohn, dem Statt¬
halter einer griechischen Kolonie, sämtliche kleinasiatischen
Griechen zur Empörung gegen Darins. Die Athener sandten
ihnen Hilfe. Der Aufstand wurde unterdrückt und histiäns
ans Kreuz^ geschlagen.
Die Teilnahme der Athener an diesem Kampfe erinnerte
den König der Perser wieder an Miltiades. In seinem Zorne
beschloß er die Vernichtung Athens. Ein ungeheures Heer,
bestehend aus einer Land- und einer Seemacht, wurde gegen
die Griechen ausgeschickt. Das Landheer aber wurde von
thrakischen Bölkerstümmen vernichtet, und die Flotte litt bei
einem heftigen _ Sturmwind Schiffbruch am Vorgebirge Athos.
Aber Darius rüstete aufs neue; er ließ von den Griechen
durch Gesandte „Erde und Wasser" als Zeichen der Unter¬
werfung fordern. Die meisten Inselbewohner und viele Städte
des Festlandes entsprachen der Forderung. Die Athener und
Spartaner jedoch, warfen die Gesandten in Brunnen und
Gruben, wo sie das Geforderte sinden sollten.
Nun fuhr die gewaltige persische Flotte nach Griechen-
land hinüber und landete bei dem Flecken Marathon, wenige
Meilen von Athen entfernt. Die Spartaner dursten nach
ihren Gebräuchen nicht vor dem Vollmond ausziehen und
konnten daher den Athenern nicht helfen. So waren diese
auf sich allein angewiesen. Ihre Streitmacht, welche von
Miltiades geführt wurde, bestand nur aus 10 000 Mann;
der Perser waren zehnmal mehr. Miltiades begeisterte seilte
tapfern Scharen zum Angriff. Er errang den glorreichen
Sieg von Marathon. (490 v. Chr.) Die Perser flohen
auf ihre Schiffe. Sie wollten die Halbinsel Attika umsegeln,
um Athen von der Westseite her zu überrumpeln. Miltiades
erkannte ihren Plan und stand schon zum Empfange seiner
Feinde bereit, als diese ankamen. Ersolglos segelte die per¬
sische Flotte ab.
J)iüch viele Jahre später feierten die Athener den Tag
des Sieges mit feierlichen Umzügen und Opfern. Vor allen
aber wurde Miltiades hochgeehrt. Doch nicht lange genoß