44
Von Worms ging er nach Mainz zu einem
der größten und feierlichsten Reichstage. 64 Für,
sten und gegen 12,000 Ritter waren zugegen.
Hier wurde der römische König Heinrich förm¬
lich seiner Würde entkleidet, der Sohn Otto's
IV. als erster Herzog von Braunschwetq e<nge,
setzt, über die Einschränkung des Fauürechts de«
rathschlagt, und ein Landfrieden in deutscher
Sprache abgcfaßt.
Nach diesem glücklich vollendeten Geschäft
kehrte Friedrich 1236 nach Italien zurück, um die
eigentlichen Urheber der Kabale mit doppelter
Strenge zu züchtigen. Gregor IX. wandte alles
an, ihn wegzuschaffen, er wollte ihn sogar izum
zweiten Mal nach Palästina schicken, allein Frie,
drich antwortete ihm, die Ketzer in der Lombar-
dey erforderten seine Gegenwart viel dringender.
Auf dle Frage, was er denn eigentlich von d-n
Lombarden verlange, antwortete er, sie sollten
ihn und das Reich als ihr Oberhaupt erkennen,
ihm Treue schwören, ihre Klagen von seinen Be,
Hörden entscheiden lassen, ihm alle Regalien zu,
rückgeben, und für die letzten Beleidigungen eine
selbst beliebige, doch anständige, Entschädigung
geben. Sie schlugen alles ab, und wollten bloß
den kostniher Frieden bestätigt haben.
Friedrich suchte sie durch Trennung zu be¬
siegen. Cremona und Pavta, als alte Neben,
buhler von Mailand, fielen ihm gleich bey; Par,