14
Naturlehre.
IV
läßt. Sie stehen durch ein (Huerrohr miteinander in Ver¬
bindung. Der Naum unter dem Kolben ist mit Wasser
gefüllt. Der enge Zylinder, der in einem Wasser¬
behälter (B) steht, ist wie eine Druckpumpe (5. 18) ein¬
gerichtet. Drückt man den darin befindlichen Kolben
hinab, so wird Wasser in den weiten Zylinder gepreßt;
hebt man den Kolben, so füllt sich der enge („Druck-")
Zylinder wieder mit Wasser. Durch Pumpen wird also
fortgesetzt Wasser in den weiten („preß-") Zylinder ge¬
drückt. Daher bewegt sich der „preßkolben" langsam
nach oben. Nun wissen wir aber, daß der Druck im
Wasser sich gleichmäßig fortpflanzt. k)at also der
preßkolben eine Grundfläche, die hundertmal so groß
ist wie die des „vruckkolbens", so erfährt sie auch einen
Druck, der hundertmal so groß ist wie der Druck, der
auf den Druckkolben ausgeübt wird. Mit kjilfe der Wasserpresse können wir daher durch
eine kleine Kraft einen gewaltigen Druck auf einen Körper (L) ausüben, den wir zwischen den
preßkolben und eine feste Platte (A) bringen. — Die Wasserpresse findet Verwendung zum
Pressen von Stroh, k)eu, Holzwolle u. dgl., zum Biegen dicker Eisenplatten und zum Heben sehr
großer Lasten (Brücken). Wird durch die Hydraulische Presse ein Ñrbeitsgewinn erzielt?
Zum Treiben von Mühlen usw. benutzt man vielfach Wasserräder (Name!). Das
Wasser drückt hierbei gegen die Nadschaufeln, indem es entweder von oben herab fällt (ober¬
sch lächtige Näder), oder unten fließend dagegen drückt (unterschlächtige Näder).
Die Wirkung der Spritzräder, die man zum Besprengen der Nasenflächen benutzt,
beruht gleichfalls auf dem Drucke des Wassers, hängen wir ein Probiergläschen, das unten
eine Seitenöffnung hat, an einem Faden auf, und gießen wir dann Wasser hinein, so fließt
es unten aus der (Öffnung heraus. Dadurch wird an dieser Stelle der Druck des Wassers auf¬
gehoben. Das Wasser drückt einseitig auf die gegenüberliegende Wand und bewegt daher
das Gläschen nach dieser Nichtung. — Warum drehen sich die Gartenspritzräder?
5. Der Gewichtsverlust eingetauchter Körper. a) (Einen großen, schweren
(Eimer, der mit Wasser gefüllt ist, können wir kaum tragen. Solange er sich jedoch
im Wasser befindet, heben wir ihn mit geringer Mühe empor, wie wir bereits
wissen, treibt das Wasser (und jede andre Flüssigkeit) einen eingetauchten Körper
aufwärts. Infolge dieses „Ñuftriebes" trägt das Wasser einen Teil des ein¬
getauchten Gegenstandes, der daher gleichsam etwas von seinem Gewichte verliert.
b) wie groß die Kraft des Ñuftriebes oder der Gewichtsverlust eines Körpers
im Wasser ist, soll ein versuch lehren. Ñn die eine Schale einer wage hängen wir
mittels eines Fadens einen Schlüssel und stellen durch Gewichte das Gleichgewicht her.
wir finden, daß der Schlüssel z. B. 45 g wiegt. Dann lassen wir den Schlüssel in
ein Glas mit Wasser eintauchen, das wir von unten her emporheben,- die Schale mit
den Gewichten sinkt (warum?). Legen wir nun auf die Schale, an welcher der Schlüssel
hängt, ein Gewicht von 6 g, so wird das Gleichgewicht hergestellt. Der Gewichts¬
verlust, den der Schlüssel im Wasser erfährt, beträgt also 6 g. — Ñls der Schlüssel
in das Wasser eintauchte, stieg dieses im Glase empor. Der Schlüssel verdrängt dem¬
nach einen Teil des Wassers. Um zu ermitteln, wie groß diese wassermenge ist,
benutzen wir ein Glasgefäß, das in oow eingeteilt ist. Füllen wir es bis zu einer
bestimmten Höhe, z. B. bis zu 100 com mit Wasser, und tauchen wir dann den
Schlüssel ganz hinein, so steigt es bis zu 106 ccm; der Schlüssel verdrängt also 6 oow