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XIY. Alexander der Große.
Weil die Inder oft über die Grenzen des Perserreiches hinaus-
gegriffen hatten, unternahm er einen Zug in ihr Land, um sie gleich auch
unter ferne Oberhoheit zu zwingen. Siegend war er schon eine
weite Strecke vorgedrungen, und es schien, als ob nichts auf der Welt
ihm mehr widerstehen könne; da wurde ihm doch plötzlich Halt geboten:
seine Truppen weigerten sich, noch weiter zu ziehen. Sie hatten ihrem
Könige riesige Gebiete erobert und meinten, jetzt sei es genug; auch
sehnten sie sich nach Ruhe. So mußte er zurückkehren. Am Indus
bauten die Soldaten eine Flotte, auf der ein Teil des Heeres zu
Wasser nach Babylon fuhr; der König selbst marschierte mit den übrigen
Truppen durch wüstes Gebiet zurück.
3. Die Ordnung des Reiches. Alexanders Tod. Babylon sollte
die Hauptstadt des gewaltigen Reiches werden. Von hier aus leitete
Alexander die Neuordnung. Sein Ziel war die Verschmelzung
der Macedonier und der Griechen mit den Unterworfenen,
doch so, daß die griechische Bildung obenauf bliebe. Zu
diesem Zwecke verheiratete er viele seiner Offiziere und Soldaten mit
Perserinnen und Perser mit Griechinnen. Tausende von Einheimischen
nahm er in sein Heer auf. Um den persischen Anschauungen
weiter entgegenzukommen, nahm er zu seiner ersten Gemahlin noch
eine zweite, die Tochter des Darius, ließ sich auch nach einheimischer
Sitte durch Fußfall begrüßen. Mit diesem Entgegenkommen ihres
Königs aber waren die Macedonier nicht einverstanden; sie wollten
keine Verschmelzung mit den Unterworfenen, sondern kurzweg die
Herrschaft über diese. Es kam zu Verschwörungen, die aber recht¬
zeitig entdeckt und bestraft wurden.
Mitten in der gewaltigen Arbeit wurde Alexander plötzlich 323
im Alter von 33 Jahren dahingerafft. Ein verzehrendes Fieber hatte
ihn ergriffen. Bald gaben die Arzte den Kranken auf. Ungeheuer
war die Trauer der Seinen. Die Krieger wollten ihn noch einmal
sehen, und diese harten Männer, die so manche Schlacht geschlagen
hatten, weinten wie die Kinder, als sie ihren großen König mit er-
löschenden Augen auf dem Sterbebette liegen sahen.
4. Die Diadöchenreiche und der Hellemsmus. Sein Tod war
ein verhängnisvolles Ereignis; denn alles war noch unfertig. Da
er keinen Erben hinterließ, kam es zu langwierigen Kämpfen unter
seinen Generalen, die einander die Herrschaft streitig machten. Sie
heißen Diadöchen (Nachfolger). Das Reich blieb nicht als Ganzes
bestehen; denn es gingen aus diesen Kämpfen schließlich drei große und
mehrere kleine Reiche hervor. Die großen waren: das ägyptische