Full text: Das Deutsche Reich (Teil 2, Abt. 3)

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©eine 33 ob enge ftal tun g ist sehr mannigfaltig und bietet auf kleinem 
Raum die größte Abwechselung. 25 °/o bes Laubes sind Ebenen, 46% 
Hügellaub unb 29% Gebirge. 
Bezüglich ber 33obengeftaltuug lassen sich in Württemberg vier 
natürliche Gebiete unterfcheiben: bie Hochebene von Ober¬ 
schwaben, ber schwäbische Jura, ber Schwarzwalb unb 
das schwäbische Stuf eulanb. Vom Schwarzwalb gehört bie 
saust abfallenbe Ostseite zu Württemberg, bie hier als höchste Erhebung 
beu Katzen köpf ber Hornis grinde (1150 m) unb unter ben 
Übergängen ben Kniebispaß (970 m) ausweist. Die rauhe Alb 
erhebt sich, vom Neckartal gesehen, wie ein steiler Wall unb zieht sich 
in ber Richtung von SW. nach NO. quer burchs Laub hin. Gegen 
SO. senkt sie sich allmählich zur Donau. Jenseits bieses Flusses breitet 
sich bie oberschwäbische Hochebene bis zum Bobeusee aus. Sie 
ist ein Teil ber großen sübbeutschen Hochebene. Die mittlere Höhe bes 
württembergischen Anteils beträgt 600 m. Das Stuf eulanb von 
Schwaben, im wesentlichen bas Flußgebiet bes Neckars, ist wegen 
seiner Fruchtbarkeit unb bichten Bevölkerung bas Hauptlaub Württem- 
bergs unb gehört auch lanbschastlich zu ben schönsten Gegenben Deutsch¬ 
laubs. Aus ber Lubwigsburger Ebene erhebt sich ber isolierte Hohen- 
asperg, östlich von Eßlingen bie Hügelgruppe bes Schurwalbes. 
Im Klima Württembergs spiegeln sich bie Höhenunterschiebe wiber. 
Die günstigste mittlere Jahreswärme hat bas Neckartal und das 
schwäbische Stufenland. Rauher ist das obere Neckartal, noch mehr 
Oberschwaben. Milder ist wiederum die Bodeuseegegend. Die niedrigste 
Temperatur, unter 6° C. Jahresmittel, haben die höchstgelegenen 
Ortschaften des Schwarzwaldes. Die Niederschläge steigen am 
höchsten im Schwarzwalde (Freudenstadt 1670 mm); am niedrigsten 
sind sie um Stuttgart. — Die fruchtbarste Gegend des Landes bildet 
der Neckarkreis; das meiste Waldland hat ber Schwarzwalb, biirren 
unb überwiegenb unfruchtbaren Bobeu bie rauhe Alb. 
2. Die Bewohner. 1. Die Bevölkerung gehört fast ausschließ- 
lich zum alamannisch - schwäbischen Volksstamm; nur in den 
n. Grenzgebieten wohnen Franken. — Die Dichte der Bevölkerung 
übertrifft bei weitem den Durchschnitt des Reichs, ist aber innerhalb 
des Königreichs sehr verschieden. Sehr stark bevölkert ist der Neckar- 
kreis, am wenigsten die rauhe Alb. Mit der Gesamtzahl seiner 
Bevölkerung steht Württemberg unter den Staaten des Reichs an 
vierter Stelle. 
Der Konfession nach gehören 70°/0 der Bewohner zur evan- 
gelischen Kirche. Vorwiegend evangelisch ist das Neckarland und der 
Schwarzwald; paritätisch sind die größeru Städte, im wesentlichen 
katholisch das früher österreichische Oberschwaben und die ehemals 
geistlichen Laubesteile. Die geschichtliche EntWickelung bes Laubes war 
also im wesentlichen bestimmend für bie Gestaltung ber konfessionellen 
Verhältnisse. — Bezüglich ber Volksbildung zählt Württemberg 
zu denjenigen Ländern Deutschlands, in denen die Bildung am meisten 
ins Volk gedrungen ist. Für die Volksschulen besteht Schulzwang 
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