Ergebnis: geschlagen werden die Germanen in offener
Zeldschlacht und aus gewöhnlichem Gelände; dagegen
kommen ihnen zustatten Wälder und Sümpfe, die Kürze
des Sommers und der frühe Beginn des winters. Die
römischen Truppen ferner leiden weniger unter Verwun¬
dungen als unter der Länge der Märsche. Die gallischen
Provinzen sind durch Pferdelieferungen erschöpft. Der
lange Gepäckzug ist Überfällen leicht ausgesetzt und schwer
zu schützen. Schlägt man dagegen den Seeweg ein, so hat
man die Möglichkeit, sich im Lande festzusetzen, ohne daß
es der Zeind merkt. Zugleich kann der Krieg zeitiger im
Jahre beginnen, und die Vorräte können zusammen mit den
Truppen befördert werden. Rosse und Reiter werden die
Zlüsse hinaufgeschafft und mit noch frischen Kräften im
herzen des feindlichen Landes stehen.
6. So entschied sich denn Germaniens für den Seeweg.
Dann schickte er den publius Ditellius und Gajus
A n t i u s zur Steuererhebung nach Gallien und betraute
den S i l i u s und £ ä c i n a mit der Leitung des Zlotten-
baus. Tausend Schiffe schienen ausreichend, und eilends
ging man ans Werk. Die einen wurden kurz, mit schmalem
vorder- und Hinterteil und weitem Bauch gebaut; sie
sollten den Anprall der wogen desto leichter aushalten.
Ein anderer Teil erhielt flache Kiele, damit ihnen ein Auf¬
laufen (z. B. bei der Ebbe) nichts schadete. Bei einer größeren
Anzahl wurden Steuerruder am Stern und am Bug an¬
gebracht, damit sie bei plötzlicher Änderung der Fahrtrichtung
mit vorder- oder Hinterteil anlaufen könnten, v'ele wurden
mit einem verdeck versehen, das sich zur Aufnahme von
Wurfmaschinen sowie zum Transport von Pferden oder
Vorräten eignete. Die schnellen Segel- und tüchtigen Ruder¬
schiffe wuchsen bei der begeisterten Arbeit der Soldaten zu
einer stattlichen und drohenden $lotte heran.
Zum Sammelplatz ward die Insel der Bataver1)
bestimmt. Man konnte hier ohne Schwierigkeiten landen
und die Truppen einschiffen und von hier aus den Krieg
bequem nach Germanien hinüberspielen. Der Rhein, der
') Die heutige Betuwe in der Provinz Geldern. Ihre Haupt¬
stadt war Bataooburum (Ruimel bei herzogenbusch).
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