Full text: Geschichte des Mittelalters (Theil 2)

Bon der Begründung des päpstlichen Übergewichtes rc. 
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kehrten nicht wieder, und ihre Lehnsbesitzungen sielen an den König 
zurück, der aus diese Weise in den Besitz ausgedehnter Domänen gelangte. 
Die Leibeigenschaft verminderte sich nach den Kreuzzügen, und es ent¬ 
wickelte sich allmählich der sogenannte dritte Stand der Bürger und 
Bauern, auf welchem das Wohl der Staaten beruht. Die Ritter 
mußten, um die zu einem Kriegszuge erforderlichen Gelder aufzubringen, 
Güter, Rechte und Freiheit ihren Unterthanen verkaufen. Viele Bürger 
und Leibeigene ertrotzten sich seitdem von dem schwächer gewordenen 
Herrenstand, was ihnen das Recht versagte. Besonders waren es die 
aufblühenden Städte, welche dem Adel Gewalt entgegen zu setzen wagten 
und ihn an Macht und Ansehen bald überflügelten. 
ß. 26. 2)ie (seuffesten äatfec aus (fern Saufe tfer SoHeuftaufen 
(1137-1254). 
1. Konrad III. (1137—1152). 
Rach dem Tode Heinrichs V. hatten sich die deutschen Fürsten 
am Rheine wieder zusammengefunden, um einen König zu wählen. Die ^ 
Sachsen, Franken, Schwaben und Baiern mit ihren Herzögen, Grafen ^ 
und Rittern an 60,000 Mann lasen aus jedem Volke zehn Wahlfürsten 8otf,ar IL 
aus, welche den König küren (wählen) sollten. Als die würdigsten im-usT 
Herrn nannte man die Herzöge Friedrich von Schwaben, Lothar von 
Sachsen und den Markgrafen Leopold von Oesterreich. Der Papst und 
die Geistlichkeit suchten aber die Wahl des Herzogs von Schwaben und 
fernes Bruders Konrad, welche Heinrich V. zu den mächtigsten Fürsten 
erhoben hatte, dadurch, daß ihnen die Erbgüter des fränkischen Kaiser¬ 
hauses übergeben worden waren, zu hintertreiben. Sie setzten es wirk¬ 
lich durch, daß Lothar II. von Sachsen gewählt wurde. 
Dieser ließ sich in Rom krönen und war schwach genug, die 
kaiserlichen Vorrechte gegenüber dem Papste und der Stadt Rom auf¬ 
zugeben. Das benutzte man in Rom, um die kaiserliche Würde in ®r toirb in 
den Augen des Volkes herabzusetzen, und ließ im päpstlichen Palaste m°m 9efriM' 
ein Gemälde anfertigen und aufhängen, welches den Kaiser knieend vor 
dem Papste darstellte, wie er ihn um die Krone bittet. Darunter stand 
eme lateinische Inschrift folgenden Inhalts: 
Der König harrte vor dem Thor, 
Bis er das Recht der Stadt beschwor; 
Des Papstes Lehnsmann ward er draus, 
Wofür ihm der die Krön' setzt' auf. 
^Die hohenstaustschen Brüder, Friedrich von Schwaben und Konrad 
von Franken, begannen, als sie sich in ihren Hoffnungen getäuscht sahen,
	        
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