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221. Die vergoldeten Nũüsse.
Am Weihnachtsabend standen einige Kinder vor dem
Weihnachtsbaume. Die Zweige desselben waren mit schim-
mernden Lichtern und allerlei bunten Sachen herausgeputzt.
Dem kleinen Peter stachen besonders die vergoldeten Nusso
in die Augen, und er wollte sie haben.“
Die Mutter sagteé: „Diess Nusse zieren den Baum gar
schõn, wir wollen sie deshalb hängen lassen. dieh, da hast
du andere Nusse!“ Allein Peter rief weinend: „Ieh mag
keine braunen Nũsse, ich will goldens Nuüsses. 0, die mussen
susbe Kerne haben!“
Die Mutter dachte, man könne das eigensinnige Kind
nicht besser strafen, als wenn man ihm den MNillen taäte.
die gab ihm daher die vergoldeten Nüsse und teilte die
braunen unter die uübrigen Kinder aus.
Peter war sehr erfreut und klopfte die schönen Nüsse
begierig auf. Allein zu seinem groben Verdrusse waren alle
hohl, und seine Geschwister lachten ihn aus.“
Der Vater aber sprach: „Diess Nüsse waren nur zum
Anschauen bestimmt. Ich leimteé daher Nubschalen zu—
sammen und ũberzog sie mit ein wenig Goldschaum. Ubrigens
gleichen viele Dinge in der Welt diesen Nüssen. Das
Lubere ist ofb schôn; das Innere hat keinen Wert.“
222. Zum neuen Jahr.
Ein kleines Büblein (Mädchen) bin ich,
drum wünsch' ich kurz und innig
ein glückliches Neujahr!
Und was dich freut, das weiß ich:
Wenn brav ich bin und fleißig
mehr, als ich sonst es war.
Gesundheit, Freude, Frieden
sei dir von Gott beschieden,
wie heut', so immerdar!
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