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Das alte Athen.
cerderschütternden Meergottes Poseidon-Erechtheus' [Hoasi-
Swv 3Eqsx1>svs}1) verwendet. (Mauerreste eines alten Königs¬
palastes scheinen sich auf der Ostseite der Burgfläche erhalten
zu haben, s. unten II, A, 9.) Die übrige Ansiedlerschar erhielt
ihre A\ ohnung am südlichen Fuße des Berges gegen Osten hin.
Zur Sicherung vor feindlichen Angriffen wurde der Rand der
oberen Beigfläche ringsum mit einer festen Mauer umgeben, die
nach ihren Erbauern, den Pelasgern, das Pelasgikon, oder ge¬
wöhnlicher P elai gikon \LUs'kc(,oyixov oder üsXccQyixo 11]
genannt wurde. Hiermit m Verbindung wurde an der Westseite
des Berges eine starke Ummauerung des Aufganges mit
neun hintereinander folgenden Thoren (daher "das Neunthor',
Enneäpy Ion [EvvedrcvXov] genannt), ausgeführt (die letzteren
werden häufig ebenfalls in die Benennung Pelargikon einge¬
schlossen). 2)
3. Mehrere Jahrhunderte verflossen, ehe die Bergstadt des
Kekrops, auch schlechthin die Stadt Polis [Il6li<;] genannt, zu
irgend einer Bedeutung unter ihren Nachbargemeinden gelangte.
Dagegen ist es unzweifelhaft, daß innerhalb dieser Zeit (viel¬
leicht bereits vor Gründung der Kekropsstadt) einzelne Ansied¬
lungen einen Teil des Raumes zwischen den übrigen Felsenhöhen
der Ebene im Osten, Süden und Südwesten besetzten.
Solche Ansiedlungen waren namentlich die ionischen, im
Osten des Bergfelsens, auf dem sogenannten Agrähügel \’'AyQcci]
mit den Heiligtümern des Apollo und Poseidon; ferner die
thrakische Ansiedlung im Süden, mit den Heiligtümern des Dio¬
nysos und der Musen. Endlich lassen die auf den südwestlichen Fels¬
höhen zwischen Areiopagos und den Pnyxhügeln erhaltenen privaten
und sakralen Gründungen auf einen phönikischen Ursprung vor
der Entwicklung der eigentlichen Stadt schließen. (Wachsm. 392;
Loli. 297 ; Bött. 4.)
4. Eine neue Periode der Entwickelung trat für die Stadt mit
der (ohne Zweifel ebenfalls sagenhaften oder doch durch die Sage sehr
*) Homer. II. 2, 547; Odyss. 7, 81.
2) Paus, r, 28, 3; vergl. Boett. 56 ff.