Full text: Das alte Athen und seine bedeutendsten Denkmäler (H. 1)

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Das alte Athen. 
sprechen (d. i. einem "U erte von 3176136 Reichsmark). — Auf 
dem Schilde war auf der inneren Seite der Kampf der Götter mit 
den Giganten daigestellt, auf der Außenseite eine Amazonenschlacht, 
dann die Figuren des steinschwingenden Künstlers selbst und des 
Perikies. 
Um das Jahr 430 n. Chr. wurde die Statue aus Athen fort¬ 
genommen ; von wem und wohin sie gebracht worden, ist nicht 
bekannt; es fehlt jede Nachricht über dieselbe. 
Am 30. Dezember 1879 wurde zu Athen nördlich vom Var- 
vakion (einem im Westen der neuen Stadt in der Nähe der Athena- 
Straße befindlichen, nach seinem Stifter Varvakis benannten Gym¬ 
nasium) eine marmorne, 1 Meter hohe Miniaturnachbildung der 
Parthenosstatue ausgegraben, welche außerordentlich gut er¬ 
halten ist und eine recht deutliche Anschauung von diesem Kunst¬ 
werke des Phidias darbietet. Sie wird nach ihrem Fundorte die 
Varvakionstatuette genannt und befindet sich jetzt im Centra 1- 
Museum der Stadt, im cSaale der Athena Parthenos3. (Deutliche 
Abbildungen derselben bei Boett. Taf. 27 u. 28.) 
Mit der Aufstellung der Parthenosstatue im Jahre 438 war der 
Parthenonbau beendigt, und das großartige Meisterwerk blieb fast 
ein volles Jahrtausend in seinen Hauptbestandteilen unverändert. 
Zwar wurde in der byzantinischen Zeit der heidnische Tempel in 
eine christliche Kirche verwandelt, in dem geweihten Prachtgebäude 
anstatt der jungfräulichen Zeustochter, der heidnischen 'Weisheits¬ 
göttin der Plagia Sophia \Ayia 2og>ia], die 'allerheiligste 
Mutter Gottes, Panagia Theotokos [Tlcivayta 0£otozoc], 
verehrt, ohne daß eine bauliche Umgestaltung nötig geschienen 
hätte. Aber bald stellte sich eine solche Notwendigkeit in der 
völligen Umwendung der Orientierung heraus, weil der Altar 
nach Osten kommen sollte, wo bisher der Eingang war. So 
wurde jetzt der Eingang nach "\\ esten, den Propyläen zugewandt, 
verlegt, die alte Cella wurde zur eigentlichen Kirche und demge¬ 
mäß in den einzelnen Teilen des Gebäudes mancherlei Umgestaltung 
vorgenommen, auch ein Teil der Bildwerke des östlichen Giebels 
durch Anlage eines Fensters vernichtet.
	        
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