Full text: Deutschland, Oesterreich-Ungarn und die Schweiz (Mittel-Europa) (Teil 1)

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Friedrich Barbarossa die Heeresfolge verweigerte. Unter dem 
Namen Herzogtum Sachsen bestand im 0. nur ein keiner Teil dieses 
Herzogtums weiter, der größere westliche Teil tarn an das Bistum 
Trier. Der Sohn Albrechts des Bären erhielt dieses Sachsen als 
Lehen. Seine Nachfolger erhoben Wittenberg zur Residenz. Später 
teilte man das Land, und fortau gab es zwei Linien, Lauenburg 
und Wittenberg. Das Land der letzteren erscheint seit 1356 als 
Kurfürstentum. 1422 starb die Linie aus, und Kaiser Sigismund 
belehnte Friedrich den Streitbaren, den Markgrafen von Meißen, 
mit dem Herzogtum Sachsen. Seitdem ging der Name Sachsen 
auch auf die Markgrafschaft Meißen über*).' Die Söhue des 
mächtigen Kurfürsten Friedrich des Sanftmütigen, Ernst und Albert, 
welche durch Kunz von Kaufungen vom Altenburger Schlosse ent- 
führt wurden, teilten nach dem Tode ihres Vaters das Land, 
(1485) und so entstand ein ernstinisches nnd albertinisches Sachsen. 
62 Jahre später, nach der für den Knrfürft Johann Friedrich den 
Großmütigen unglücklichen Schlacht bei Mühlberg (1547) verlor dieser 
Laud nnd Freiheit. Moritz von Sachsen bekam für die dem Kaiser 
geleisteten Dienste das Land und die Kurfürstenwürde. 1635 kamen 
die beiden Lausitzen hinzu, 1 S0(j, nach der Schlacht bei Jena durch 
Napoleon I. auch der Köuigstitel nnd das Großherzogtum 
Warschau, aber 1815 mußte die größere nördliche Hälfte des er- 
oberten Königreichs Sachsen an Preußen abgetreten werden. Nach 
fünfjähriger Gefangenschaft erhielt Kurfürst Johann Friedrich seine 
Freiheit wieder, sowie gewisse sächsische Ämter. Aus diesen haben 
sich später die sächsisch-thüringischen Herzogtümer gebildet, in denen 
die ernstinische Linie noch heute regiert. Die Fürsten dieser Länder 
sind evangelisch, die Nachfolger des Kurfürsten Moritz katholischer 
Religion. Das ernstinische Sachsen wurde wiederholt geteilt, zu- 
letzt 1826. Von dieser Teilung haben die thüringisch-sächsischen 
Herzogtümer ihre heutige Gestalt. Unabhängig von dieser politischen 
Entwicklung ist der Begriff Sachsen als Bezeichnung des alt- 
germanischen.Volkstammes. Das altsächsische Gebiet reichte, wie 
bereits angedeutet, bis zur Elbe. Die Sachsen dehnten sich jedoch 
im Laufe der Zeit weit über die Ufer der Elbe hinaus aus und 
besiedelten das Slavenland. Im nördlichen und östlichen Deutsch- 
land vermischten sich die germanischen Stämme, Sachsen, Thüringer 
*) Anm.: Die Grafen uun Wettin treten bereits im Jahre 1089 als Markgrafen rum 
Meißen auf und befinden sich seit 1227 im Besitze von Thüringen.
	        
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