fullscreen: [Abteilung 1 = 1. Jahrgang, [Schülerband]] (Abteilung 1 = 1. Jahrgang, [Schülerband])

106 
Bonifacius, Apostel der Deutschen. 
Adler, d. h. ihre Feldzeichen, werden genommen. Varus, als er alles 
verloren sieht, stürzt sich in sein Schwert! Nur wenige des stolzen 
Heeres erreichen die sichere Feste. 
3. Die gefangenen Römer hatten ein trauriges Los. An ihnen 
kühlten die erbitterten Sieger nach heidnischer Weise ihren Rachedüurst. 
Die vornehmsten Hauptleute verbluleten an den Altären der Götter. 
Mancher angesehene Romer mußte als leibeigener Hausknecht oder Vieh— 
hüter eines deutschen Bauern seine übrige Sebenszeit in den deutschen 
Wäldern hinbringen. Als Kaiser Augustus die Nachricht von der 
furchtbaren Niederlage erhielt, zerriß er sein Gewand und rief in über— 
großem Schmerze aus: Varus, Varus, gieb mir meine Legionen wieder! 
Dem kühnen Befreier Deutschlands, Hermann, ist auf dem Wald— 
gebirge, welches man für den Schauplatz des Sieges hält, unweit der 
Stadt Detmold ein Denkmal errichtet worden. Es ist eine von hohen 
Säulen getragene Halle, auf welcher Hermann mit gezogenem Schwerte 
steht. Das Denkmal hat eine Höhe von fast 50 Metern und ist daher 
weithin sichtbar. (Abbildung siehe auf Seite 104 
2. Das deutsehe Volk empfüngt ehristliche Bildung. 
I. Bonifacius, Apostel der Deutschen. (GGest. 755.) 
1. Sehon vor Bonifacius waren viele Missionare 2u unseren heid- 
nischen Vorfahren gekommen. Ihr Mutterland war meistenteils Irland. 
In der Sehweiz, am Rhein, an der Donau, am Main und in 
Thüuringen hatten sie Klöster gebaut. Ihre Klöster waren Sitze des 
Friedens, der Arbeit, der Gelehrsamkeit, Zufsuehtsstätten der Armen, der 
Kranken, der Bedrängten und der Bekehrten. Rings um die Rlöster, 
welehe häusig tief in Vildnissen lagen, bauten ihre Einwohner das Land 
im Sehweibe ihres Angesiehts unter harten Kämpfen mit Bären und 
Wõlfen und räuberischen Mensehen. die standen unter strenger Zueht, 
und ihre Nahrung war die allerdürftigste. An die meisten dieser Klöster 
sind hernach Kirchen angebaut worden; in der Nähe vieler sind Städte 
und Dörfer entstanden. 
2. Uehr aber als die andern Boten hat der Engländer Wänfried 
(d. h. Kampffried, einer der Frieden schasft duren Kampf) für die Be- 
kehrung der Deutschen gethan. Deshalb wird er der Apostel der 
Deutsehen genannt. Bei seiner Bischofsweihe wurde er vom Papste mit 
dem Ehrennamen Bonifacius (d. h. Wohblthäter) ausgezeichnet. Denn 
ein Wohlthäter ist er gewesen für seine Zeit in geistlichen und leibliehen 
Dingen. Er zog in den versehiedenen Gauen Deutseblands umber und kam 
bis zu dem Volke der Prĩes en an der Nordsee. Endlieh fabte er bei den 
Naohbarn seines geliebten Sachsenvollkes, bei den Thuringern, festen Vub. 
Sein Werk nahm guten Portgang; der Papst weihte ihn zum 
Bischof. Bonisacius gelobte, alle Heiden, die er bekehren werde, zur 
Treue gegen den Papst, als ihr Oberhaupt, 2u verpflichten. Nachdem in
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.