Römische Geschichte.
Erster Zeitraum.
Die Königszeit. Bis 510 (?) v. Chr.
§ 17. Sage und Geschichte.
Auch die römische Geschichte gliedert sich in zwei Haupteile, in
A. die Sagen- und
B. die geschichtliche Zeit.
Die erstere reicht bis zum Beginn des fünften vorchristlichen
Jahrhunderts. Nicht vieles, was aus der früheren Zeit erzählt
wird, ist wirklich geschehen. Und auch bis zum Jahre 280 ist
gar manches sagenhafter Natur. —
(Zur Sagenzeit gehören danach
I. die Gründungsgeschichte (ÄnZas, Julus, Numitor, Amulius, Rhea
Silvia, Romulus, Remus);
II. fast die ganze Königsgeschichte (Romulus; Numa Pompilius,
Egeria; Tullns Hostilius, Alba longa, Horatier und Kuriatier;
Ankus Martins; Tarquinius Priskus; Servius Tullius, die beiden
Tullia; Tarquinius Superbus);
III. die Erzählungen von der Vertreibung der Könige (Brutus,
Kollatinus, Sextus Tarquinius, Lukretia, die Schlacht am Arsischen
Walde);
IV. die Einzelheiten von der Geschichte des Einfalls des Porsenna
(Mucius Scävola, Horatius Kokles, Klölia) und der Kämpfe mit
den Nachbarstämmen, dazu vieles vom Ständekampfe und vom
Gallierkriege (die Gänse des Kapitols, Vertagung der Gallier
durch Kamillus).)
Als Gründungsjahr der Stadt Rom galt gewöhnlich
das Jahr 753. Allein es ist nicht auszumachen, ob dasselbe
richtig ist.
§18. Die Vorzeit.
Rom ist an der Stelle erbaut worden, wo sich die etruskische
und die sabinische Grenze der latinischen nähern, und der Tiber
für kleinere Schiffe fahrbar wird. Dort erheben sich sieben Hügel,
deren Westfuße teilweise Sümpfe vorgelagert waren. In den ältesten
Zeiten umfaßte die Stadt nur einen, den palatinischen Hügel
(mons Palatinus); nebenan, auf dem kapitolinischen, stand die
Burg, das Kapitol (Capitolium). Das Stadtgebiet war sehr klein;