Full text: Kleines Lehrbuch (Ausg. B)

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Nilgebiet. 
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Niederländer, dann Engländer. Franzosen, Spanier, Italiener in die Berberei. 
Doch zählen sämtliche Weißen im engeren Sinne in Afrika nebst seinen Inseln 
wenig mehr als 1 Mil5^ 
Religion. Weitaus die meisten Negervölker treiben'Ahnen- und Tötender- 
ehrung, in den atlantischen Küstengebieten gehören sie dem niedrigsten Heiden- 
tum an, dem Fetischismus^. Der Islam, durch die Araber fast über gauz 
Nordafrika, wo vorzeiten das Christentum herrschte, verbreitet, ist schon bis zu 
den Negerstämmen an der Nigirmüudung vorgedrungen. Dem Christentum 
sind treu geblieben die Kopten in Ägypten und die Mehrzahl der Bewohner von 
Habesch; ^Katholiken besonders in den portugiesischen und französischen Be- 
sttznngen;Mill. bekehrte Evangelische in Südafrika, dazu die Howa 
auf Madagaskars Juden in den Atlasländern und in Habefch. 
I. Nilgebiet. 
A. Quellgebiet des Nils. 
Bodengestalt. W. und n.w. von der tiefen, 10 Äquatorgrade langen Bruch- 
spalte von Ostafrika, deren Ränder durch hochausgeschüttete vulkanische Durch- 
brüche wie den Kenia <5600 m) bezeichnet werden, erstreckt sich bis jeuseit der 
Nil-Seeu ein zu 1000—1400 m ansteigend es Hochland mit mächtigen Gebirgen und 
Gipfeln. Sie lassen die Firugreuze, die unter dem Äquator etwa bei 4000 m liegt, 
unter sich. An der w. Bruchspalte der Vulkangruppe des Ruwenzori (5100 m), 
am Semliki, dem Abflüsse des Edward-Sees, eiue zweite, die Viruuga-Gruppe 
(4500 m), im Ufnmbiro-Lande^, au der 'N.W.-Ecke Deutsch-Ostasrikas zwischen 
Edward- und Kiwu-See. 
Bevölkerung. In den wasserreichen Bodenmulden nud deu sonnigen Savanueu- 
Wäldern (Buntbild S. 282) des Hochlandes hausen kriegerische Negerstämme, die 
große Viehherdeu halten und zum Teil Kriegsflotten auf dem Viktoria-See besitzen; 
in dem dichten, düsteren Urwalve nach deu Nebenflüssen des Kongo hin das "mit 
Giftpfeilen jagende Zwergvolk der Akka, Menschen fressend uud auf der untersten 
Stufe der Gesittung steheud, aber nicht unbegabt. 
Der S. gehört zum Schutzgebiete Deutsch-Ostafrika (s. S. 283s.), den 
weitaus größteu Teil vom Quellgebiete des Nils hat Großbritannien als Britisch- 
Ostafrika für sich in Anspruch genommen. Britisches „Protektorat" ist das Neger- 
reich Uganda, am Viktoria-See. 
B. Abessinien oder Habesch. 
Oberflächengestalt. Ein von O. und W. mauerartig aussteigendes Alpen- 
land, die „afrikanische Schweiz", im Innern eine Reihe grasreicher, aber meist 
waldloser, großwelliger Hochebenen mit zahlreichen Gipfeln, von denen einige 
1 Der Name rührt von dem portugiesischen Worte fetisso, d, i, Zauberding, her. In 
ein solches Ding, z. B. Lappen, Federn, Knochen, Holz, behaupten die Zauberer oder 
Priester eine übersinnliche Macht bannen zu können, die dem Besitzer oder Käufer dienst- 
bar wird, aber oft erneuert werden muß. In vielen Gegenden gilt der Häuptling auch 
zugleich als der größte Zauberer, und die Untertanen befolgen mit Ergebenheit auch seine 
grausamsten Befehle, die nicht selten auf Menschenschlächtereien abzielen. 
2 $. i „Land des Feuers" wegen der unablässig aufsteigenden Rauchsäulen uud der 
brodelnden heißen Quellen. Der vielgenannte Berg „Msnmbiro" ist nicht vorhanden. 
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