Die Erde als Ganzes.
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der Fig. 17 sind die Farben so durch Schraffen ersetzt, daß die tiefer liegenden
Flächen in helleren, die höheren in dunkleren Tönen gehalten sind.
.Profil in. iex liiclituiLg A—B.
17. Gebirgsdarstellung durch Höhenschichten.
K. Die Erde als Ganzes.
§ 16. Die Ansichten über die Entstehung der Erde als eines Teiles unserer
Sonnenwelt sind mit der Laplaceschen Hypothese ^ zu einem gewissen Ab¬
schlüsse gelangt.
Danach gehörten alle jetzt bestehenden Glieder dieses Sonnensystems einst ciuer
einzigen sich drehenden, sphäroidsörmigeu, glühenden Dunstmasse, der Sonne, an,
deren Masse die der Erde nach Loslösung aller anderen Körper noch jetzt um das
324000fache übertrifft. Aus der Aufbauschung am Äquator jeues Sphäroids lösten
sich mit der Zeit durch das Überwiegen der Fliehkraft Teile von ihm los, die Dunst-
ringe bildeten, wie sie ähnlich noch der Saturn zeigt. Diese verschiedenen Ringe zer-
rissen schließlich und ballten sich zu selbständigen Dunstkugeln, den Planeten, und
zu kleineren, von diesen losgelösten Teilstücken, den Monden, zusammen. Alle diese
Kinder der Sonne, rund 555 an der Zahl, behielten die um ibreu Ursprungskörper
sich drehende Bewegung bei und zogen sich dnrch Ausstrahlung ihrer Eigenwärme in
den auf etwa—-140° C erkalteten Weltenraum zu mehr oder mmder festen Körpern
zusammen. Die mit der Hypothese von Laplace häufig in Verbindung gebrachte
Theorie Kants^ verteidigt das Entstehen der Körper unserer Sonnenwelt aus zu-
fällig zusammengeratenen kleineren Weltkörpern.
1 D. t. Voraussetzung, von der man ausgeht, um einen sonst nicht erzielbaren Er-
klärnngsgrund für irgendwelche Erscheinungen zu finden. — Laplace, berühmter sranzö-
sischer Mathematiker und Astronom, 1749—1827.
2 Immanuel Kant, der große Königsberger Philosoph, lebte 1724—1804.
v. Seydlitz, Geographie. Ausg. B. Oehlmann. 2