2. mciximilicm Schenk von Schenkendort.
Maximilian Schenk von Schenkendorf, meist kurzweg Max von Schenkendorf genannt, wurde am
11. Dezember 1783 zu Tilsit geboren, bezog nach dürftiger Vorbereitung schon 1798 die Universität Königsberg,
doch unterbrach er sein Studium der Staatswissenschaften, um 1802 bis 1801 im Hause eines Landpredigers
seine Vorbildung zu ergänzen. Auf dem Amte Waldau ließ er sich in die Landwirtschaft einführen und lernte
hier seine spätere Frau kennen.
Nach Königsberg zurückgekehrt legte er die Staatsprüfung ab, begab sich zu Beginn des russischen
Feldzugs an den Rhein und gründete in Karlsruhe seinen Hausstand. Obwohl er mit seiner im Zweikampf
zerschossenen rechten Hand nicht kriegstauglich war, stellte er sich doch dem Vaterlande beim Beginn der Freiheits¬
kriege für den Kriegsverwaltungsdienst zur Verfügung, war beim Hauptquartier in Schlesien, wohnte der
Leipziger Schlacht bei und kam dann zur Verwaltung der Kriegsbewaffnung in Frankfurt a. M. 1815 wurde
er Regierungsrat in Koblenz; er starb am 11. Dezember 1817.
239. Warum er ins Feld zog.
1813.
zieh' ins Feld, mich hat ge¬
laden
5. Ich zieh' ins Feld für Deutsch¬
lands Ehre,
ein heiliges, geliebtes Haupt;
o Dank den ew'gen Himmelsgnaden,
mein König hat den Kampf erlaubt.
2. Ich zieh' ins Feld für meinen
Glauben,
für aller Welten höchstes Gut;
am Nile schwur der Feind, zu rauben
uns vom Altar des Heilands Blut.
3. Ich zieh' ins Feld für ew'ges
Leben,
für Freiheit und uraltes Recht;
in frischer Kraft soll sich erheben
der Mensch, zu lange schon ein Knecht.
4. Ich zieh' ins Feld um Himmels¬
güter
und nicht um Fürstenlohn und Ruhm;
ein Ritter ist geborner Hüter
von jedem wahren Heiligtum.
das Lustspiel alter Heldenwelt,
daß Lied und Minne wiederkehre
in unser grünes Eichenzelt.
6. Ich zieh' ins Feld mit freien
Bauern
und ehrenwerter Bürgerzunft;
ein ernster Schlachtruf ist ihr Trauern
um alter Zeiten Wiederkunft.
7. Ich zieh' ins Feld, daß ferner
gelte
mein Adel, meine Wappenzier,
daß mich der Ahnen keiner schelte
einst an des Paradieses Tür.
8. Ich zieh' ins Feld für meine
Dame,
die schönste weit im ganzen Land,
daß ohne Tadel sei der Name,
den sie zu tragen würdig fand.
9. Ich zieh' ins Feld, wo tausend sinken
als Bürger einer bessern Welt;
soll mir der Todesengel winken,
hier bin ich, Herr, ich zieh' ins Feld.