Full text: Großes Lehrbuch der Geographie (Ausg. C)

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Süd-Asien. 
zahl, und Türken, nach dem Bekenntnis in Christen, Juden und Moham¬ 
medaner. In den letzten Jahren hat die Zahl der Einwohner durch Zu¬ 
wanderung aus der Türkei (Tscherkessen) und aus Rußland (Juden) beträchtlich 
zugenommen. Landessprache ist das Arabische. 
Das West-Jordanland. 
1) Judäa. Im Süden, dem bergigsten und ärmsten Teile Palästinas: 
Jerusalem, 25 km w. vom 
N.-Ende des Toten Meeres 
und 55 bin von Jasa ent¬ 
fernt, liegt auf einem etwa 
750 m hohen Hochlande 
zwischen dem Tale Josaphat 
<Kidron-Tal) und dem Tal 
Hinnom, deren steile Ab¬ 
hänge die eigentliche Stadt 
an drei Seiten abschneiden, 
so daß sie nur von N. her 
leicht zugänglich ist. Sie 
bietet als Ganzes mit ge¬ 
waltigen Ringmauern und 
zahllosen Kuppeln und Mi¬ 
narets, untermischt mit dem 
dunklen Grün der Zypressen, 
einen stattlichen Anblick, der 
um so überraschender wirkt, 
da alle Umgebungen die 
' Stadt in der Art überragen, 
daß man sie nirgends aus 
der Ferne sehen kann und 
erst in einer Entfernung von 
nur 10 Min. auf einmal den 
Anblick des ganzen Bildes 
genießt. Die Stadt zählt 
etwa 60000 E., davon etwa 
40000 Juden, während die 
Christen und Mohammedaner 
der Zahl nach einander ziem¬ 
lich gleich sind; sie hebt sich 
sichtlich durch den steigenden 
Besuch, die Niederlassung von 
Fremden, die Anwesenheit 
zahlreicher Konsulate u. s. w. 
Die Karte (Fig. 123) c\i6t ein 
Bild des fetzigen Zustandes der 
Stadt und ihrer neueren Vorstädte, 
Da hier der Schutt der Jahrtausende 
aufgehäuft liegt, so ist die Richtig¬ 
keit der Feststellung der meisten ge¬ 
schichtlichen Stätten freilich in Zweifel zu ziehen. In neuester Zeit ist jedoch durch die Tätigkeit der ver¬ 
schiedenen Palästina-Vereine (darunter auch des deutschen) manches festgestellt worden. Im N. liegt das 
Tor von Damaskus, im O. das Stephans-Tor mit dem Wege nach Gethsemane, im schluchtartigen Tale Josa¬ 
phat, nach Bethphage und Bethanien jenseits des Ölberges. Im W. das Jasa-Tor mit dem Wege nach Jasa 
sowohl, wie südwärts nach Bethlehem. 
Im Stadtgebiete unterscheidet man zwei Höhenreihen, eine ö. und eine w., die durch ein vom Damas¬ 
kus-Tore bis zum Siloah-Teiche ziehendes, jetzt stark verschüttetes Tal getrennt werden. Zur ö. Reihe 
gehört der Zion (Davidstadt, Unterstadt, Akra), 690 irr; Morrah (Tempelberg), 745 m; Bezetha. 
Die w. Reihe teilt sich in zwei Höhen, deren s. die Oberstadt (790 in) trug und lange Zeit irrtümlich
	        
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