Full text: Großes Lehrbuch der Geographie (Ausg. C)

Pyrenäen-Halbinsel. 
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Sierra Nevada, d. i. Beschneites Gebirge, dessen Schneemassen auch im Sommer 
weithin über das heiße Mittelmeer schimmern; höher als die Pyrenäen. Cumbre de 
Mulahacen smula-aßenj, d. i. Gipsel des Muley Hassan, 3480 m. Hier der südlichste, 
sehr unbedeutende Gletscher Europas. Malaga und Cartagena sind die brauchbarsten 
Häfen, weil sie vor den Bruchtülern des Gebirges liegen. 
6) Das Tiefland von Nieder-Andalusien, zum Teil Schwemmland des 
Guadalquivir. Das von Flamingos belebte Sumpf- und Weideland der Maris- 
mas au seiner Mündung war noch in römischer Zeit ein Delta. Das Tief¬ 
land, das abseits vom Flusse am Meere mit einem öden Dünenstrande ab¬ 
schließt, weist die fruchtbarsten neben steppenartig öden Landstricheit auf. Die 
Pflanzenwelt ist schon ganz afrikanisch. 
Die 6 gleichntäßig geordneten größeren Bodenabschnitte mit ihrer Be¬ 
wässerung zeigt das folgende Schema. 
Flüsse: Flüsse: 
nb i Ebro. 
Bewässerung. Parallel der Richtung der Hauptketten verlaufen die größeren 
Flußadern der Halbinsel im wesentlichen in w. Richtung. Zugleich jedoch 
herrscht die Neigung vor, den Wasserlauf nach S. zu schieben; am bezeich¬ 
nendsten dafür ist die Umbiegung des Guadiana. Mit Ausnahme des Guadal¬ 
quivir sind die Flüsse sämtlich nur auf kürzere Strecken schiffbar, wasserarm, 
aber heftigen Anschwellungen unterworfen. Schiffbar ist in größerem Maße 
allein der Guadalquivir, weil er von den Schneemassen der Sierra Nevada 
gespeist wird. Die meisten stürzen sich mit Stromschnellen von den Gebirgs- 
ründern in die schmalen Küstenebenen wie diejenigen Afrikas: Hochlandsflüsse. 
Minho sminjoj, Duero (Mündung bei Oporto), Tajo stächoj (bei Toledo und 
Lissabon), Guadiana, d. i. Entenfluß, lat. Anas, weil der Oberlauf an vielen 
Stellen verschwindet, „untertaucht", daran Badajoz jbadachößj, Guadalquivir, 
bei Sevilla sßewiljaj, gehen in den Ozean; in ö. Richtung nach dem Mittel¬ 
meere der Ebro, daran Zaragoza sßaragößaj. Größere Seen fehlen ganz. 
Klima, Pflanzen- «nb Tierwelt. An den gebirgigen n. Küsten findet infolge der 
Nähe des Ozeans und der vorherrschenden w. Windrichtung Negenfall von mehr als 
460, ja bis 350 cm statt, der Pflanzenwuchs ist mitteleuropäisch (blattwechselnde Laub¬ 
und Nadelholzwälder, üppige Wiesen). — In schärfstem Gegensatze zum Seeklima der 
N.-Küste steht das äußerst trockene, durchaus binnenländische und wegen der ganz ge¬ 
wöhnlichen, plötzlichen Temperaturschwankungen <so in Madrid 15° im' täglichen Durch¬ 
schnitte) der Gesundheit höchst gefährliche Klima des Hochlandes der Mitte, das 
wegen der hohen Randgebirge nur spärlichen Regen empfängt und daher stellenweise, 
besonders da, wo der Boden salzhaltig ist, zur Steppe wird. Madrid hat nur 38 cm 
Niederschläge, Zaragoza 30, Malaga 00 cm. 2 Monate lang ruht der Pslanzenwuchs 
gänzlich, alles ist dann hoch mit Staub bedeckt, und die langen Flußbrücken, die zu 
Zeiten, wenn 50 cm Regen an einem Tage fallen, den brausenden Gewässern kaum 
trotzen können, führen dann über trockne „Ramblas" (Straßen). Gegenüber der reichen 
Waldbekleidung des N. herrscht hier Waldarmut, Wiesen fehlen 'gänzlich, daher ist 
( Neu-eastilisches « Hochland von Cuenea / Guadalaviär. 
j Hochland 600 m. _g,‘ 1300 m. j Juear schükarj. 
1 Mit französischer Aussprache des j.
	        
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