Maße. — Der Erdkörper als Ganzes.
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Somit Abplattung -—- = ,for, d. h. der Unterschied beider Halbachsen ist der
299. Teil der großen Halbachse. Gibt man daher einem Erdglobus einen äquatorialen
Radius — 1 in, so ist der polare Radius um 3£ mm zu verkürzen, so daß die geringe
Abweichung der Erde von der Kugelgestalt ersichtlich ist.
Aus vorstehenden Zahlen ergeben sich:
Äquatorialumfang — 40070,3 68 km,
Geographische Meile = T1-s Äquatorgrad — 7,420 km,
Meridianquadrant — 10000,85 6 km,
Meridiangrad im Mittel — 111,120 km,
Seemeile — 1 Minute des Meridiangrades = 1,852 km,
Erdoberfläche ungefähr — 510 Mill. qkm,
Kubikinhalt des Erdsphäro'ids ungefähr 1082841 Mill. obkm,
Mittlerer Erdradius, d. i. Radius einer Kugel vom Kubikinhalte des Erdsphäro'ids,
— 6370 km.
Die Länge der Parallelkreisgrade nimmt vom Äquator gegen die Pole
ab und findet sich von 5 zu 5° Breite in nachstehender Tabelle angegeben:
00 111,307 km 25° 100,938 km 50° 71,687 km 75° 28,898 km
5° 110,886 „ 30° 96,47 5 „ 550 63,986 „ 80° 19,391 „
10° 109,627 „ 35° 91,277 „ 60° 55,793 „ 85° 9,733 „
150 107,538 „ 400 85,384 „ 650 47,170 „ 90» 0,0 00 „
200 104,6 3 5 „ 450 78,83 7 „ 700 38,182 „
Auch die höchsten Berge der Erde ragen noch nicht 9 km oder 1,4 ^ des Erd¬
radius über dem Meeresspiegel in die Höhe, vergl. S. 33; sie erhalten deshalb auf
einem Globus mit 1 m Radius nur 1,4 mm Höhe, so daß durch die Gebirge die Kugel¬
gestalt der Erde kaum beeinträchtigt wird.
Das Meter wurde 1791 durch die französische Nationalversammlung als der
10000000. Teil des Meridianquadranten festgesetzt und nach der Gradmessung von 1793
eingeführt. Aber nach den aus 10 Gradmessungen 1841 zusammengestellten Berechnungen
Bessels beträgt das Meter nur den 10000856. Teil des Quadranten. Als Urmaß des
Meters gilt jetzt der zu Paris aufbewahrte Platinstab ohne Rücksicht darauf, welchen Teil
des Quadranten er bildet.
Zusammenstellung einiger Maße.
Längenmaße: 1 Toise — 6 Pariser Fuß — 1,94904 m, 1 Faden (früheres
Tiefenmaß) — 1,88 m, 1 Jard — 0,914 m, 1 deutsche oder geographische Meile =
7420,4 m, 1 französische Meile — 4,444 km, 1 englische statuta mile — 1,609 km, 1 russische
Werst — 1,067 km, 1 Seemeile — 1,852 km, 1 altgriechisches Stadium — 185 m, 1 Para¬
sange - 30 Stadien, 1 römische Meile — 1,479 km. Fläch enmaße: 1 preußischer Morgen
— 0,255 ha, 1 deutsche Quadratmeile 55,06 qkm, 1 britische Quadratmeile — 2,5 89 qkm,
1 russische Deßjatine = 1,0925 ha, 1 Quadratwerst — l,i38 qkm.
B. Per Grd Körper als Ganzes.
(Größe und Gestalt der Erde s. S. 17 f.)
§ 1. Die Ansichten über die Entstehung der Erde als eines Teiles unserer
Sonnenwelt sind mit der Äant-Laplaceschcn Hypothese ^ zu einem gewissen Ab¬
schlüsse gelangt.
Danach gehörten alle jetzt bestehenden Glieder dieses Sonnensystems einst einer ein¬
zigen, sich drehenden, sphäroidförmigen, glühenden Dunstmasse, der Sonne, an, deren
o^^^bjenige der Erde nach Loslösung aller anderen Körper noch jetzt um das
3^4 000fache übertrifft. Aus der Aufbauschung am Äquator jenes Sphäraids lösten sich
1 D. i. Voraussetzung, von der man ausgeht, um einen sonst nicht erzielbaren Erklärungs¬
grund für irgendwelche Erscheinungen zu sinden. — Immanuel Kant, der große Königsberger
Philosoph, lebte 1724—1804, Laplace, berühmter Mathematiker und Astronom, 1749—1827.
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