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Marm orbrüch e; auf dem Hohen Venn wird Schiefer gewonnen. — 
Wiedergabe. 
Industrie. Die Hauptnahrungsquelle der Bevölkerung Bel- 
gieus ist die Industrie. Man kann sagen, daß Belgien im Verhältnis 
zu seiner Größe das erste Industrieland der Erde ist. In hoher 
Blüte steht zunächst die Leinenfabrikation, die uralt ist und ihren 
Hauptsitz in Flandern hat (westlich der Schelde — zeigen!). Zu ihrer 
Entstehung hat wohl der Flachsbau des fruchtbaren Flach- und Hügel- 
landes Veranlassung gegeben. Besonders zeichnen sich die Städte Gent, 
Brüssel und Mecheln in der Herstellung feiner Leinenwaren und 
Damastsorten aus. Zur Verzierung der aus Leinwand gefertigten 
Hemden, Tücher, Decken usw. stellt man köstliche Spitzen her, (Spitzen- 
klöppelei — sieh Lesestück: „Barbara Uttmann" —Hirt). Dies geschieht 
hauptsächlich in Gent und Brüssel. Brüsseler und Brabanter Spitzen 
sind weltbekannt. (Wiedergabe). — Die Wollverarbeitung erstreckt 
sich besonders auf die Herstellung feiner Tuche (Limburg, Lüttich) 
und prächtiger Teppiche (Brüssel). —In hoher Blüte steht die Baum- 
wollenindustrie, die ihren Hauptsitz in Gent hat. Auf hoher Stufe 
steht in Belgien die Metallverarbeitung. Wie ist dies zu erklären? 
— Wir finden daher in Belgien zahlreiche Eisengießereien, 
Maschinenbauanstalten und Gewehrfabriken. Berühmt sind 
z. B. die Waffen (nennen!) in Lüttich; gegen 50 000 Arbeiter sind mit 
der Herstellung der Waffen beschäftigt. — Bedeutend ist auch die Leder- 
fabrikatiou in Belgien. Woher kommt dies? Große Viehzucht usw. 
Tausende von Arbeitern sind mit dem Gerben der Felle und der Ver- 
arbeitung des Leders zu allerlei Sachen (nennen!) beschäftigt. Genter 
und Brüsseler Handschuhe sind weltberühmt. Bedeutend ist auch die 
Glaswarenerzeugung, namentlich in Charleroi und Umgegend, und 
die Diamantschleiferei in Brüssel und Antwerpen. — Wiedergabe. 
Handel und Verkehr. Von gewaltiger Bedeutung für das 
Land sind Handel und Verkehr; diese bilden wichtige Erwerbszweige 
der Bevölkerung. Einen großen Teil seines Verkehrs und Handels ver- 
dankt Belgien seinem Charakter als Durchgangsland 1). Es liegt 
nämlich in der Mitte zwischen industrie- und volkreichen Ländern (nennen!); 
infolgedessen mußte der Verkehr zwischen diesen naturgemäß seinen Weg 
durch Belgien nehmen. Belgien fällt mithin die Vermittlerrolle in dem 
Handelsverkehr zwischen den erwähnten Staaten zu. Infolge der blühen- 
den Industrie, dem Reichtum an Bodenerzeugnissen und Bodenschätzen 
bringt Belgien selbst große Mengen von Erzeugnissen hervor, mit denen es 
seine Bevölkerung versorgen und von denen es einen großen Teil an die 
Nachbarvölker abgeben kann. Dazu kommt noch, daß der Verkehr Belgiens 
mit den Nachbarländern sehr leicht ist, da sich demselben nirgends Ge- 
birge hemmend in den Weg stellen. Weise nach, daß Belgien mit seinen 
Nachbarländern auf dem Wasserwege bequem verkehren kann! Zahl- 
reiche Kanäle verbinden die Industrie- und Handelsplätze untereinander, 
1) Der Durchgangsverkehr ist an der Gesamteinfuhr mit 40°/«, an der Gesamt- 
ausfuhr mit 45 % beteiligt (Deutschland mit 6 und 7 °/o).
	        
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