Full text: Nieberdings Schulgeographie

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zudem die chinesische Regierung nur unter Zustimmung der deutschen 
Regierung Anordnungen treffen. 
Die Bai liegt unter dem 36.° n. B., an der Südostseite der aus 
Tiefland und niedrigem Bergland bestehenden Provinz Schantung, 
die zum großen Teil sehr fruchtbar ist, reiche Kohlenlager besitzt und 
über 30 Mill. E. zahlt Die nächste Umgebung ist öde; ein freund¬ 
licheres Bild bietet trotz des Mangels an Wald das Innere des 
Landes mit seinen sorgfältig bebauten Tälern und Ebenen. 
Das Klima ist auch für Europäer erträglich. Im Winter wehen 
Kontinentalwinde aus N., im Sommer Seewinde aus S. Jene 
bringen Kälte und Dürre, diese Wärme und Feuchtigkeit. Die Winter 
sind rauher, die Sommer heißer als in den Mittelmeerländern unter 
derselbe» Breite. (§ 108, 3. 112, 1.) 
In dem Pachtgebiet wohnen etwa 120 T. Menschen, darunter 
gegen 5000 Europäer. Im allgemeinen sind die Bewohner von 
Schantuug entgegenkommend und gutmütig, aber in der kaufmännischen 
und gewerblichen Tätigkeit weniger vorgeschritten als die Bewohner 
der übrigen Provinzen. Der wichtigste Ort des Pachtgebietes ist die 
den Eingang in die Bai beherrschende schnell aufblühende Stadt 
Tschingtau,' 8 km von der Bai entfernt, innerhalb der neutralen 
Zone liegt die alte Stadt Kiautschou, früher ein bedeutender 
Handelshafen uud Sitz chinesischer Bildung, jetzt verfallen. 
In dem Gebiet von Kiautschou besitzt das Deutsche Reich einen 
Stapelplatz für seinen ostasiatischen Handel, eine Flotten- und Kohlen- 
fiatton, einen Stütz- und Ausgangspunkt für weitere Unternehmungen. 
Der Hafen, der im Gegensatz zu den übrigen nordchinesischen Häfen 
auch in den Wintermonaten für große Seeschiffe zugänglich bleibt, ist 
als Freihafen dem Handel aller Nationen geöffnet. 
III. Äa8 Kaiserrei-iü lapari. 
Über 2/5 Mill. qkm. 
I. Lage und Grenzen. Der Inselstaat Japan * umfaßt außer 
den Inseln Nippon, Schikokn und Kiuschiu, die das eigentliche 
Japan bilden, noch die Insel J6so, die L ü t s ch u - I n s e l n,^die 
Kurilen, die Insel Formosa, den südl. Teil der Insel Sa- 
chalin nnd die Südspitze der Mandschnrei. 
I!. Bevölkerung und Erzeugnisse. Japan zählt über 52 Mtü. 
E., die, abgesehen von den aussterbenden Aino auf Jsso und den 
Kurilen, sowie von der Bevölkerung der Insel Formösa (3 Mill.), 
nach Sprache, Kleidung und Sitte ein einheitliches Volk bilden. Die 
1 Die Bezeichnung Japan ist durch die Portugiesen eingeführt und ist gleich- 
bedeutend mit Nippon — Sonnenland, Morgenland.
	        
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