Borrede. ix
dienen, denen die Anschauungen des Metermaaßes vollkommen geläufig
sind, so werde ich meine Höhenangaben umrechnen. Wer aber schon
jetzt in den Geographiestunden Zeit genug zu haben glaubt, die Jugend
in den Auichauungen des neuen Maaßsystems zu üben, für den habe
ich im^ Anhange die nöthigen Reductionstabellen abdrucken lassen. Es
sragt sich übrigens noch, ob es nicht besser ist, überhaupt das alte Maß
beizubehalten. Wir habeu in der Geographie eine Menge Durch¬
schnittszahlen. Geben mir nun z. B. die mittlere Höhe einer Hochebene
811 3000 Fuß an, so sieht jeder denkende Leser dieser Zahl" sogleich
an. daß sie nur ein ganz angenähertes Mittel fein rnill. UeberseKen
mir dieselbe aber ins Metermaß, so nimmt sie sofort den Schein einer
Genauigkeit an, die ihr in Wahrheit nicht mite roohnt. Ich erhalte
so eben Grisebachs Pflanzengeographie und sehe mit Vergnügen, daß
dieser ^ausgezeichnete Forscher diese meine Ansicht vollständig theilt.
Ich mochte bei dieser Gelegenheit dringend daraus aufmerksam
mlletVat e8 -ftne bcr wichtigsten Aufgaben des geographischen Unter«
r sf (1 ' Lfle räumlichen Größen, um die es sich in der Geographie
handelt, auch mirklich den Schülern zuin Bewußtsein zu bringen. Und
dann wird noch so viel gefehlt, namentlich wenn der Unterricht in den
Handen nur^ philologisch gebildeter Lehrer ist. Es ist meine feste Ueber-
zeugung, daß wenigstens in den mittleren Klassen der höheren Schulen
' ?CfiCn dnem mathematisch-naturwissenschaftlich ge-
r (Tw übergeben wird, dem cs in Folge seiner genossenen Gtinv
nasialbildung viel leichter wird, auch die geschichtliche Seite der Geo¬
graphie zu erfaßen, als das Umgekehrte bei den Philologen stattfinden
n <* n ohnehin IN der Regel den Unterricht in diesem Fache nur
^Uebergang ansehen. In den unteren Klassen sollte der geo¬
graphische und naturgeschichtliche Unterricht in den Handen der Reichneri*
lehrer fern, wenn mir auf eine Zeit hoffen dürfen, wo wir für dieses
mÖCL iY7ll!!9|UCfter Mer pädagogisch gebildete Männer, die ganz
dir Schule stehen wollen, haben werden.
Doch das führt auf methodische Fragen, die ich, so Gott will
einmal m einer besondern Schrift zu behandeln gedenke. Ich darf hier
nur bemerken, daß das Sallustifche „Imperium facile his artibus ve-
aul T^un^TinT^ Sit“' unglücklicher angeordnet wird,
Fall ist und d/e Beziehung auf den Lehrplan der Gymnasien der
6«ll ist, und daß. wenn man nicht den sich immer mächtiger r «enden
Strömungen der Gedankenarbeit der neueren Zeit ernstlichen Eingang in 1Z
Gymnasien verschafft, es dazu kommen kann. daß sie sich feindlich gegen die¬
selben wenden und vieles Gute und ErhaltnngVwerthl ’'"„ft forffiem.'
schnürt , Sckmeizlich haben mich die Bemühungen berührt, den Real-
V ’11 5lI3 auf die Universitätsstudien gleiche Rechte mit den
* " m webenden imb Irnbenden «röste berücksichtigen