Die deutschen Kolonieen Togo und ^Kamerun.
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fvtcr^Wott mtert Lchmbvben, dem Laterit, bedeckt wird. Aus ihr steigt
nördlich ein meist ans Gneiß und Granit bestehendes Gebirge auf, das den
Rand einer ausgedehnten Hochfläche bildet.
Das Gebiet wird von friedlichen, bildungsfähigen Negern bewohnt,
die in der fruchtbaren Ebene Ackerbau, auf dem inneren Hochlande auch
Viehzucht treiben. Sie besitzen verschiedene technische Fertigkeiten; so üben
sie Wollenweberei und Töpferei und bearbeiten das Eisen. Auf ihren
Feldern bauen sie Getreide, Maniok, das eine mehlreiche Wurzelknolle liefert,
Baumwolle und Erdnüsse.
Die natürliche Vegetation zeigt meist das Bild der Savanne, weiteM-mzen.
Grasfluren mit einzelnen Baum- uud Buschwerkbeständen. In den Wäldern
finden wir die Ölpalme und an den Küsten auch die Kokospalme. Auf der
Hochfläche ragt vereinzelt der Baobab aus der weiten Grasebene auf. An slere-
Wild ist das Togogebiet arm.
Die Entwicklung der Kolonie schreitet nur langsam vorwärts. Es Wirt-
fehlt an der unerläßlichen Vorbedingung, an guten Verkehrswegen von der Verhält-
Küste nach dem Innern. Die Handelswaren müssen hier sämtlich auf nisse.
deu Köpfen der Neger zum Meere getragen werden. Der einzige von
Dampfern befahrbare Fluß, Volta, berührt Togo nur an der Grenze und
liegt außerdem mit seinem Unterlans im englischen Gebiet. Den wichtigsten
Ausfuhrartikel bilden Palmöl und Palmkerne, wogegen Baumwollenwaren
und Schießwaffen eingeführt werden. Der Hauptmarktort ist Kleiupopo,
das 10 000 Einwohner zählt.
Gamerun.
Im innersten Winkel des Guineabusens gegenüber der spanischen § 190.
Insel Fernando Po liegt die deutsche Kolonie Kamerun, benannt nach Be-
der vielverzweigten Bucht, welche in der Mitte der deutschen Küste gelegen, J™'
die natürliche Eingangspforte zu unserer Besitzung bildet. Die Kolonie
kommt an Größe fast dem deutschen Reiche gleich. Sie erstreckt sich im
Süden bis ungefähr 2" n. Br. und reicht östlich bis zum Meridian von
Stargard. Im Norden zieht sich ein schmaler Streifen bis zum Tfadfee
hin, von dessen Südspitze aus die Grenze in westsüdwestlicher Richtung
nach der Guineaküste verläuft, die sie unter etwa 8^° ö. L. erreicht.
Das Gebiet gehört bereits dem mittelafrikanischen Hochland an, das Bow,-
bis nahe an die Küste herantritt. In zahlreichen Stromschnellen stürzen ö®ca"'
daher die Flüsse aus dem Innern zum Meere hinab. Die größten sind
Mb am und Nyong, die aber beide für die Schiffahrt untauglich sind.
Ans dem flacheren Küstenland selbst steigt das massige Kamerungebirge
auf, das in seinem Vnlkangipsel 4000 m erreicht. Im Norden geht das
Hochland in das Bergland von Adamaua über, in dem die Quelle des