Amerika —
das Land.
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Gewässer.
In Amerika herrscht die Tieflandsbildung vor; eine Folge davon ist
der große Wasserreichthum seiner Ströme. Da seine Hochgebirge nicht in
der Mitte, sondern an der Westseite liegen, so haben die Flüsse einen ge-
waltigen Raum zu durchlaufen, zwei davon, der Missouri und der
Marannon, gehören zu den größten der Erde (S. S. 348). Zum großen
Ocean fließen nur im Norden einige größere Ströme, in Süden nichts als
kurze Küstenflüsse, fast alle bedeutenden Wasser sind demnach auf der Ost-
seite und weisen den Erdtheil mit seinem Verkehr wesentlich auf das at-
lantische Meer hin.
1) Südamerika. Ins caraibische Meer: der Ma gdale neu ström (mit dem
durch ein tief eingeschnittenes Thal dahinfließenden C ä lt c a) durchströmt die Hoch¬
ebene von Bogota. — Ins atlantische Meer: Der Orinoco, dessen 336
Meilen langer Lauf einer Spirallinie gleicht, kommt aus der Sierra
Parime (Juzaguaca-Gebirg) im Westen von Guayana; sein oberster Lauf ist
noch unbekannt, doch ist sicher, daß er das Gebirg Venezuelas umfließt; die fast
wagrechten Flächen zur Seite seines Mittellaufs sind Ursache, daß er unterhalb der
Missionsstation Esmeralda (bis wohin Humboldt vordrang) einen linken Arm unter
dem Namen Casiqniare zum Rio Negro, einem Nebenfluß des Marannon, schicken
kann, während der rechte Arm als Orinoco nordwestwärts, später nördlich und oft-
nordöstlich weiter fließt. Bis zu Angostura, 60 Mlu. oberhalb der Mündung, reicht
infolge seines Wasserreichthums die Seeschiffahrt. — Der Amazonenstrom (Amasso-
nas, d. h. Boot-Zerstörer) wurde >544 zuerst vou W. nach O. von dem Spanier
Orellana befahren; er hat unter allen Strömen der Erde das größte Stromgebiet
(f. S. 348) und ist mit seinen Windungen 763 Mlu. laug. Er entspringt in einer
Gletschergegend der peruanischen Andes, etwa lO1/» 0 S. Br., fließt zuerst rauscheud
und mit mehreren Wasserfällen unter dem Namen Marannon in einemLängenthale
nordwärts hinab, und biegt dann nach Osten um, wo er in der Ebene rechtsher den
Huallaya und Uca y ali, links den Na Po aufnimmt. Im weiteren Laufe, wo er
auch den Namen Solimoes führt, treten der Japnra und der durch den Parima
(ans der Nähe der Orinocoquelleu) verstärkte Rio Negro vou Norden her zu ihm,
von Süden aber der aus dem Beni und Mamorö (beide aus Bolivia) bestehende
430 M. lange Madeira (Holzfluß) und der Tapajos. Mit seiner golfartigm
Mündung hängt durch einen Seitenarm, die große Insel In an es (oder Marajo) bil-
dend, der Ausfluß des 300 M. laugen brasilischen Tocantines zusammen, der mit
dem Aragnaya gerade vom Süden herkommt uud in die Bai von Pars, strömt.
Der Amassonas ist in der zweiten Hälfte seines Laufs über 30, znletzt bis 60 m. tief,
und mündet mit solcher Gewalt, daß seine Strömung noch 20 M. weit im Meere zu ver-
spüren ist, sowie umgekehrt die oceanischen Gezeite sich noch 120 Mlu. oberhalb der Mün-
dung sbis zur Enge von Obidos) bemerklich machen. Bis an die peruanische Grenze
hin (T ab atinca) wird er nun mit Dampfschiffen befahren. — Zwischen dem Orinoco
und Marannon ist noch der 109 Mln. lange Essequibo zu erwähnen. — Ferner