Full text: Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit

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Mittel-Europa. 
bewundertes Gebirge. Der Avisio durchfließt das berühmte F assa- und Fleimser, und 
am Langkofl beginnt daS gleich schöne Grödner Thal. Zwischen Val Sugana, Etsch 
und Tiefebene breiten sich die Lessi nischen Alpen ans, die im Monte Passnbio 
(2883 m.) ihren höchsten Gipfel haben. — Kehren wir zurück zum Toblacher Feld, so 
können wir von dort einem Doppelzuge(rechts und links der Gail) folgen (Qnarterna 
2o00, Paralba 2586 und Antola 2460, wo Hauptquell der Piave, Hochwipfel 2180 
und ihm gegenüber links der Gail Reiskofi 2427 m., der durch schöne Aussicht be- 
rühmte Dobracz oder die Villacher Alp 2100 m.), der an der Grenze Kärntens hin- 
streicht bis Nillach und bis zum Diagoualthale von Tarvis und Malborghet, ans 
welchem der Paß von P ontafel oder Ponteba (942 m.) zum Val bei Ferro und 
zum Tagliameuto führt — Karnische Alpen, die sich zwischen San und Dran 
bis Windisch-Grätz als Karawanken, worin der Loibl 1406 m. (Paßhöhe 1310 m.), 
der Petschen 2206 m., weiter ziehen. Au die Karawanken schließt sich die Steiner 
Alp (Rinka 2680 m.) zw. Laibach und Windisch-Grätz und das Bacher Gebirg 
(Welko 1780 m.) zw. W.-Grätz und Marburg an. Das Bergland von Cilli nnd das 
Matzelgebirg schließen den ganzen Zug. — Vom Paralba zieht eine Kette zw. Taglia- 
mcnto und Piave südwärts zum C ri d ola 2583 m., Premaggiore 2482 m., Cavallo 
2180 m. und M. Simon 1820 in., gegenüber dem Pavione — Venetianer Al¬ 
pen, uud südl. des Thales von Malborghet liegen in einer meist zusammenhängenden 
Reihe ausgedehnter Rücken mit einzelnen wenig über 1300 m. Knppen zwischen Sau, 
Tiefland und Meer die Julis chen Alpen, im N. Theile am höchsten; hier der 
Canin 2500 m., und östl. von diesem, zwischen den beiden Saveqnellen, der Ter- 
glon (Triglaw, Dreikopf) 2860 m. Der mittlere Theil der jul. Alpen besteht aus 
dem Taruowauer und Birnbaumer Wald, der südliche, jenseit der Straße von Laibach 
über Adelsberg nach Görz, der zugleich steil an den Triestiner und Qnarnerischeu Golf 
abfüllt und in die Halbinsel Jstrien sich hineinstreckt, aus dem größtentheils waldlosen 
Karstplateau. Zu den vielen Wundern des Karst gehören auch der Zirknitzer See und 
die große Adelsberger Höhle. Der istrische Monte maggiore gegenüber von Fiume hat 
1433 m. Tie Inseln neben Jstrien sind nur Fortsetzung des kalkigen Karst, desgleichen 
das kroatische Küstenland bis zum Felsen Kleck beim Hasen Zeng. 
c. Nördlich des Centralznges. 
Vom Bodensee bis zum Wiener Becken reichend ist diese 75 Mln. lange Gebirgs- 
zone vorherrschend Parallel gegliedert, von den aus den Centralalpen kommenden oder 
innerhalb der Zone selbst entspringenden Gewässern vielfach transversal durchschnitten 
und dadurch, besonders in den östl. Theilen, in stockförmige Massen aufgelöst. 
1) Wie aus Früherem ersichtlich, theilt sich zwischen Glnrns a. d. Etsch nnd Landeck 
am Inn der Ceutral-Alpeuzug in 2 Parallelketten, getrennt durch das schmale obere 
Innthal (Engadin), Dem Oetzthaler-Gebirg gegenüber steigt die Silv ret ta-G rnppe 
und zwar über Finstermünz im hohen Moudin empor. Von der Mitte der Silvretta- 
Gruppe zieht zwischen dem Fermnnt- oder obern Montafnn- nnd dem Paznannthale 
eine Kette nach N. zum Arlberg (Verwall-Gruppe), die sich dann durch 
Vorarlberg, durchs nördliche Tirol und durch Südbaiern verzweigt. 
Sie beginnt am Angstenberg (3183 m.), wo ein stattlicher Gletscher ins tirolische
	        
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