Full text: Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit

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Mittel-Europa. 
an, wo sie die Grenze bildet zwischen Ungarn und Türkei, die aus den 
bosnischen und den schwarzen Bergen kommenden: Unna, Wrbas, Bosua 
und Drina. Ferner die Morawa (aus serbischer und bulgarischer), der 
Jsker. — Obwohl selbst nicht in den Alpen entstehend, kann die Donau 
doch insofern zu den Alpenflüssen gerechnet werden, als sie ihre Hauptwas- 
sermasse (Inn, Drau, Sau!) aus diesem Gebirge empfängt.! 
Eine Meile oberhalb Tultscha theilt sich der Strom in große Mündungsarme, die 
das 47 QMln. große Deltaland umfassen, eine Wildnis, die einem unabsehbaren grü- 
nen Meere von 3 m. hohen Schilfwaldungen gleicht, durchschnitten von Flußarmen, 
Seen und Lachen, bevölkert durch unermeßliche Schaareil von Seevögeln, durch Wölfe 
und Herden von Büffeln. Die äußersten Mündungsarme liegen 12 Mln. von einan- 
der entfernt; die Hauptarme sind: die Kiliadonau, der nördlichste, für Scknfffahrt 
ungünstig, die Sulinadonan, nach der Mündung hin 100—13(1 m. breit und 
10—20 m. tief, der für Schifffahrt noch tauglichste Arm, an dessen Mündung auf 
Pfählen das Städtchen Sulina liegt, und die St. Georgsdonan, der Südarm, von 
dem sich die Portitzkaja zu dem nur 2—3 m. tiefen Rasiusee abzweigt. Bor allen 
liegen, Ein- und Ausfahrt erschwerend, Inseln, Sandbänke und Barreu. 
Umgrenzung a) links. 1) Auf deutschem Boden: Schwabenjura, Fran¬ 
kenhöhe, Frankenjura, Fichtelgebirg, Böhmerwald, Mährische Terrasse und Mährisches 
Gesenke. 2) Zwischen Ungarn uud Galizien: Hochkarpathen oder Tatra bis 
über den Ursprung des Hernad, dann das karpathische Waldgebirg bis zum Quell des 
Pruth und an dessen liuker Seite. 3) Auf südrussischem Gebiet: Ein Höhenzug 
zwischen Pruth und Dnjestr, sich ins Tiefland verlierend. 
I b) Recbts. 1) Auf deutschem Boden: der niedere Bergzug zwischen Ober- 
donan nnd Bodensee bis zum Ursprung der Jller, und in den Alpen weiter bis zum 
Ursprung der Kulpa, dann für eine kurze Strecke das! croatische Kapclla-Gebirg. Im 
hochrheinischen Gebiet ist des Flüßchens Wutach erwähnt worden, das am Schwarz- 
Wald entspringt und zum Rhein eilt. Zwischen dieser Wutach und der Donau in der 
Nähe des Orts Blomberg liegt die Wasserscheide, obwohl bei 700 m. überm Meer¬ 
spiegel, doch so flach, daß ein bloßer Sumpfgraben die Verbindung mit einem Neben- 
dach der Douau bildet. 2) Auf türkischem Boden: SO. die dalmatischen Berge 
entlang, zwischen der Narenta und Drina durch bis zu den Quellen des Jbar (Beifluß 
der serbischen Morawa), dann ostwärts zum Jsker. und auf dem langen Bergzuge des 
Hämus oder Balkan ans Meer.j 
Dnrch die Wasserscheide ist das 14,517 Q.'Mln. große Donaugebiet getrennt 
a) im Süden oder rechts: von den Gebieten des Hochrheins, der Adda (Nebenfluß 
des Po), der Etsch, der nordöstl. adriatischen Küste, der macedonischen Flüsse Vardar 
oder Axius und Strymou, des thrazischen Hebruö oder Maritza, und des Küstenflusses 
Kamtschick uuweit Schumla; b) im Norden oder links: von den Gebieten des 
Rheines, der Elbe, Oder, Weichsel und des Dnjestr.
	        
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