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22- Wer weiß, wozu es gut ist! 
„Wozu eö so feuchtkalte, stürmische Witte¬ 
rung seyn mag, da nun der liebe Frühling 
herrschen sollte, und wir im Freyen spielen und 
jauchzen!" — 
So klagten drey Knaben, die von dem An¬ 
ger zurück kamen, und sich in die halb erfrornen 
Hände bliesen. 
„Ihr brechet doch gern Obst von den grü¬ 
nen Bäumen, und freuet euch, wenn auö dem 
weißen, süßen Waizenmehl wohlschmeckende Ku¬ 
chen bereitet werden?" antwortete fragend ein 
Greis, als er die Ncde der Knaben hörte. 
Eie versetzten: „Allerdings, ehrwürdiger 
Mann! Aber was haben die süßen Früchte und 
die schönen Waizenahrcn mit dieser fenchtkalten, 
stürmischen Witterung zu schaffen?" — Der 
Greis entgcgnete: „Sie eben hindert daö Unge¬ 
ziefer, die Tragknospen zu zernagen, und die 
Keime und Sprössen zu verderben." ■—- „Wenn 
das ist," antworteten die Knaben, „so wollen 
wir diese trübseligen Tage noch gern und gedul¬ 
dig eine Weile tragen." — 
„Diesem Vorsatze bleibt getreu, meine Kin¬ 
der!" rief der Greis aus; „bleibt ihm besonders 
auch dann getreu, wenn euch in eurem Leben wi¬ 
derwärtige Schicksale übereilen ; wenn euch Krank-
	        
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