Süd-Europa. Königreich Italien.
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Universität und wissenschaftliche Institute. — Nkggio (spr.
Redscho), 51,000 Einwohner. Geburtsort des Dichters
Ariosto 1474. In der Nähe die Ruinen des Schlosses
Kanossa, wo Heinrich IV. 1077 vor Papst Gregor VII.
Kirchenbuße that. — Karara, 25,000 Einwohner, am
Meere, berühmt durch seine Marmorbrüche und seine Bild-
Hauerakademie. — Massa, hat wie Karara schönen weißen
Marmor und liefert überdies Öl und Seide.
V. Die Nomagna.
Bildete stüher den nördlichen Teil des Kirchenstaates,
schloß sich aber 1859 dem Königreiche Sardinien an.
Ferrara, über 75,000 Einwohner, an einem Arme
des Po. Grabmal des Ariosto. — Bologna (spr. Bo-
lonja), 113,000 Einwohner, eine umfangreiche Stadt mit
prächtigen Gebäuden und einer alten, berühmten Universität.
Parma, Modena und die Romagna nennt man zu-
sammen auch die Emilia.
Vl. Aas chemalige GroWerzogtum Toskana.
Die Gebirgsstriche und Thäler sind sehr fruchtbar und
fleißig angebaut, besonders das reizende Thal des Arno.
Die südlichen Küsten bestehen ans sumpfigen Niederungen
(Maremmen) und haben ungesunde Lnst; außerdem überall
mildes Klima. — Von den Produkten sind die Stroh-
gestechte, namentlich Hüte von Florenz und Lucca, sehr
bekannt.
Florenz (italienisch Firenze), la Bella genannt, am
Arno, gegen 170,000 Einwohner, Hauptstadt und Residenz
des Königreichs bis 1871, eine der schönsten italienischen
Städte mit herrlichen Kunstschätzen aller Art. Die Kuppel
des Domes ist die schönste in der Welt. Florenz ist die
gebildetste Stadt Italiens. — Pisa, 50,000 Einwohner,
berühmt durch seinen schiefgebauten Marmorturm, andere
Bauwerke und seine Universität (Galilei). Im Mittelalter
Arendts, Erdbeschreibung. I9te Aufl. o,