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brochen. Der höhere Teil der Ardennen ist rauh und wenig fruchtbar, und in
ihren Wäldern gaujen Wch vereinzelt der Wolf nnd das Wiwschwein. Die Be¬
völkerungsdichte ist deshalb auf der Hochfläche gering. Um In rrirfipr nfor entfaltet
sich daL^^eben am Nordrande des (Gebirges, irrt Maas- und Sambretal. Hier
hat die Natur die reichsten Mineralschätze niedergelegt, besonders Eisen und Stein-
kohlen. Vor allem durch deren Verwertung wurde
> tms kleine Belgien ein Jn-
^dnstriestaat ersten Ranges.
Namentlich ragen Maschinenbau, Metallindustrie und Spiegel¬
glasfabrikation hervor. Die Hauptorte im Juduftriebezirke des Sambre- und
Maastales sind: Namnr und Lüttich an der Maas, Nairtur mit Stahlfabriken
Messer), Lüttich (170000 Einw.) mit Waffenfabriken. Östlich von Lüttich Verviers
mit Tuchfabrikation.
Niederbelgien. Die Niederbelgiscke Ebene wird von der breiten und wasser¬
reichen Schelde durchzogen. — Der Boden, ist, zumal in der Ebene ein mildes
Semfntii hemcEt. außerordentlich fruchtbar und wird auch vou den Bewohnern
als Acker- und Gartenland reichlich ausgenutzt. Flandern namentlich, das Ge-
biet weM^^>er Scheibe,' ragt durch den Reichtum und die Stenge ^emer Er-
^nckerNlden, Rindern nnd' Pferden hervor?
^Daher gilt dkr^erbelgien mit i^echr als ein Musterland der ^anowrrtschast.
.Di^KüML-^uMMens _aaben auck der Gewerbetätiakeit Niederbelgiens
mächtigen Aufschwung. So blüht hier eine überaus lebhafte Woll-, BaM7-
woll- und.iLd-iüiiaii~bi.iibustrie. Die letztere ist geradezu unerreicht.
Handel und Verkehr Belgiens. Der reiche Bodenertrag und die
äußerst rege Gewerbetätigkeit haben einen blühenden .ftanbcLzitr Folge. Er wird
insbesondere unterstützt durch die Nachbarschaft dreier Großstaaten (welcher?) und
durch das überaus dickte NeK von Straßen.. Kanälen -mul.Ellenbalinen. Das Eisen-
X bahnnetz Belgiens ist geradezu das dichteste aller Länder Europas.
Bevölkerungsdichte. Aus dem Vorhergehenden erklärt sich, daß in der
Ebene eine zahlreiche Bevölkerung ihren Unterhalt findet. Belgien Hat überhaupt
>nach dem Königreich Sachsen (300 Einw. auf 1 qkm) die dichteste Bevölkerung
in Europa (250 Einw. auf 1 qkm).
Siedelungen. An bedeutenderen Wohnplätzen gehören der Ebene an:
Brüssel, mit Vororten 625 000 Einw., in der Mitte des Landes gelegen, Hauptstadt
oes Königreiches, durch sein reges Leben und seine herrlichen Bauwerke zugleich eine
der schönsten Städte Europas, daher auch „Klein-Paris" genannt. Auch als ein
Hauptsitz der Mode-Jndnstrie (Spitzenfabrikation) erinnert es an die französische Haupt¬
stadt. — An der Schelde Gent, der Hauptsitz der Webeiudustrie, 160000 Einw.,
und Antwerpen, 300000 Einw., die wichtigste Hafen- und Handelsstadt, nach
Hamburg der erste Seeplatz des Kontinents. Art der Küste Ost ende, ein viel¬
besuchtes Seebad.
Bevölkerung. Sie gliedert sich in die an Zahl überwiegenden nieder¬
deutschen Flamen (Rheinfranken), nördlich vom Parallel von Brüssel, nnd die
französischen Wallonen, südlich davon. — Dem Bekenntnisse nach sind die Be¬
wohner fast ausschließlich katholisch.
Kolonialgebiet. Belgische Kolonie ist der afrikanische Kongostaat.