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§88. Die Balkan-Halbinsel.
der so nahen griechischen Küste, vor allem an Oliven und Wein, dessen Beeren
auch hier zu Rosinen gedörrt werden.
Die n ö r d l i ch st e und wichtigste Insel ist Korfu, mit dem breiten
Nordende der albanesischen Küste sehr nahe, dann keilförmig sich gegen SO.
zuspitzend. Im Altertum bildete die noch jetzt wunderschöne Insel den be¬
deutenden Seestaat K e r k Y r a (120 Kriegsschiffe im Peloponnesischen Kriege).
— Die neuere Hauptstadt Kot fit (18 000 ©.), mehr italienischen Charak¬
ters, liegt an einer Einbuchtung der Ostküste,'ist eine der wichtigsten Dampfer-
stationen des Mittelmeers.
Leukas ist durch einen seichten, von den alten Korinthern ausge¬
führten Durchstich von A k a r n a n i e n getrennt; das leukadische Vor¬
gebirge im SW., von dem sich nach der Sage die Dichterin S a p P h o in das
Meer stürzte.
Jthaka, die als Insel des Odysseus gilt, ist kaum 100 qkm groß.
Telemach, der die vom Menelaos geschenkten Rosse ablehnt, schildert feine
heimische Insel (und die griechischen überhaupt) also:
In Jthake fehlt's an geräumigem Plan und an Grasflur,
Ziegenweide nur gibt es — mir lieber als Weide der Rosse.
Keines der Meereiland' ist mutigen Rossen zur Rennbahn
Oder zur Weide bequem; und Jthake minder denn alle.
Nur durch einen schmalen Meerarm ist von Jthaka Kephallonia,
die größte der ionischen Inseln, getrennt, mit trefflichen Matrosen und etner
zahlreichen Handelsflotte.
Dem Nordwestvorsprunge des Peloponnes gegenüber liegt Z a k h n -
t h o § (früher Zante). Von den Italienern wegen feiner Fruchtbarkeit und
Schönheit Fiore di Levante (d. i. Blume des Ostens) benannt, ^ die be¬
völkertste unter allen. Die gleichnamige Hauptstadt liegt im NO. ter
°snfel.
Ganz von den übrigen getrennt liegt Kythera (früher Sengo
[tfcherigo] genannt), etwas südwestlich vom Kap Mälia; ber den Alten
galt sie für die Geburtsstätte der Liebesgöttin.
3) Das Schutz-Fürstentum Bulgarien,
nördlich von Rumelien zwischen Balkan und Donau, 613 000 qkm grofe. ®on
den 2,5 Mill. Bewohnern find -/-Bulgaren. Trese sind ein fletfetges
Slavenvolk, ebenso tüchtige Ackerbauer wie Handwerker (berühmt chre Tepp ch-
weberei). Hauptstadt Sofia, 68 000 E., nahe der wichtigen Straße, welche
' im °s§kertßle über den Balkan nach dem Tale der oberen Marrtza fuhrt.
Erheblich kleiner sind die Städte Schumla (am Balkan), Ruf f $11
(an der Donau) und die Hafenstadt Warna am Schwarzen Meer, mtt
Rustschuk durch Eisenbahn verbunden.
Zurzeit ist mit Bulgarien die südlich angrenzende ..autonome" Promnz
Ostrum elien vereinigt, welche, 33 500 qkm groß, 1,2 Mrll E. zahlt,
von denen mehr als Vs christliche Bulgaren (Slaven) sind. - Dre fcaup -
stadt Philippopel, einst von dem Makedonier Phckpp angelegt, hegt
an der oberen Maritza; 43 000 E.