§ 117. Die Mittel des Weltverkehrs.
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Verkehrs. Zwar der Weg dorthin von Europa war weit: um ganz Afrika
herum. Aber 1869 wurde die Durchstechung der Landenge von Suez
vollendet: der Suezkanal kürzt den Weg von Europa nach dem Monsun-
a s i e n bis auf 45 Tage ab, die Kanadische Pacificbahn bis auf 36 Tage,
die Sibirische Überlandbahn (1903) sogar bis auf 20 Tage.
§ 117.
Die Mittel des Weltverkehrs.
A. Die Schiffe der Alten waren im Vergleich zu den modernen
klein; aber sie genügten für den Verkehr auf dem Mittelmeere, dem
sanftesten aller Meere. Die Gestaltung der Küsten zudem verstattete, säst
stets mit dem User in Sicht zu fahren; und wo die Fahrt vom Ufer ab¬
lenkte, da genügten, um Kurs zu halten, die Gestirne. Außer den Segeln
hatten die Schiffe schon in der homerischen Zeit Ruder — an jeder Seite
eine Reihe — die sie vom Winde unabhängig machten. Die griechische
Erfindung der Trieren, welche drei Reihen von Rudern an jeder Seite
hatten, diente nur Kriegszwecken; die Lastschiffe blieben Einruderer, wie
denn bis ties in das Mittelalter hinein die Ruder noch neben den Segeln
Verwendung gefunden haben.
Die Normannen sind die ersten gewesen, die ausschließlich mit
Segeln fuhren. Sie haben, durch die schwierigen Verhältnisse ihrer
heimatlichen Küsten veranlaßt, die Segelkunst zu hoher Ausbildung ge¬
bracht. Aber auch sie hielten sich, sobald sie die Nordsee oder Ostsee
verließen, sorglich an den Küsten. Indessen die Erfindung (oder vielmehr
Ausbildung) des Kompasses um 1300 und die immer mehr ver¬
besserten Seekarten gaben durch die stets sichere Orientierung die
Möglichkeit zur Fahrt ins freie Wasser. Nun erst wurden die großen
Seefahrten möglich, die das Mittelalter abschließen.
Die nachhaltigste Förderung indes erfuhr der Weltverkehr durch die
Einführung der Dampfschiffe: 1838 befuhr das erste Dampfschiff
den Ozean. Denn unabhängig vom Winde fährt ein Dampfer 3—5 mal
so schnell rote em Segelschiff. Demnach erscheinen bei Dampferfahrten
me Wege auf V3—yr> ihrer früheren Länge abgekürzt. Ein Schnell¬
dampfer hat heute eine Geschwindigkeit von etroa 20—24 Seemeilen (oder
Knoten) in der Stunde, d. s. 37-44 km. Auch regelmäßige Post-
dampsersahrten find eingerichtet, die den Verkehr aller Zufälligkeit der
Beförderung entheben und die Dauer der Fahrt im voraus zu veran¬
schlagen gestatten. Diese Vorteile sind so wichtig, daß vielfach die Staaten
den Dampsschiffgesellschaften jährliche Zuschüsse (Subventionen) gewähren
um die regelmäßigen Postfahrten aufrechtzuerhalten