Full text: Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten

164 Zweites Buch. 
und haben andere, wie Süd-Indien, Polynesien, Neu- 
Holland fast ganz verdrängt. Wie der Name schwankt, so 
auch die Begrenzung. Einige wollen alle größeren Inseln zu 
Asien rechnen. Wo der Name Oceanien gebraucht wird, 
da rechnet man zu diesem Jnselwelttheile alle Inseln des 
Stillen Oeeans, auch die Indische Jnselflur. Wir 
gaben auch schon oben zu, daß die Trennung zwischen indischen 
und australischen Inseln eine willkürliche sei (S. 52), doch 
folgen wir dem Herkommen. Allenfalls läßt sich für dasselbe 
anführen, daß durch die Entdeckungszeit ein geschicht- 
licher Unterschied zwischen den Indischen Inseln und 
Australien aufgestellt wird. Die Kenntniß der erstgenannten 
war schon eine ziemlich genaue, als Magelhaens 1521 
die erste australische Gruppe, die Marianen, entdeckte. Im 
ganzen 16. und 17. Jahrhundert wurden verhältnißmäßig nur 
wenige Theile Australiens bekannt. Der Raum von 1760 bis 
1820 ist die eigentliche Entdecknngszeit (Cook [füf], 
La Peyrouse, Kruseustern, Kotzebue u. A.). 
Australien liegt in der Mitte der Wasserhalbkugel, wie 
Europa in der Mitte der Landhalbkugel liegt (S. 17). Wir 
theilen dasselbe in das continentale (Neu-Holland S. 49) 
und in das insularische. Der Austral-Continent, an 
140,000 näß., liegt mit dem kleineren Theile in der heißen, 
mit dem größeren in der südlichen gemäßigten Zone. Die 
äußersten Punkte sind: im Norden Cap Jork l02/3° ©. B., 
im Süden Cap Wilson [utlfn] 39" S. B., im Osten Cap 
Byron [betr'n] 1732/3° O. L., im Westen Cap Steep [ftty] 
133° O. L. Das insulare Australien stellt, meist zwischen 
den Wendekreisen gelagert, sich in zwei Gürteln dar. Der 
innere Jnselgürtel (West-Australien) beginnt dicht 
bei der Indischen Jnselflur mit Neu-Guinea, krümmt sich um 
die Nord- und Ostküste von Neu-Holland herum und endigt 
mit Neu-Seeland. Zu ihm gehören meist große und gebir- 
gige, vnlcanische Kegel zeigende, länglich geformte Inseln; 
überhaupt ist ihre Natur der neuholländischen so ähnlich, daß 
manche an einen früheren Zusammenhang mit Neu-Holland 
und einen großen, später zerrissenen Continent denken. Dafür 
spricht auch die große Bank, welche die Nord- und Nordost- 
küste von Neu-Holland umgiebt und namentlich die Verbindung 
mit Neu-Guinea vermittelt (S. 49). Der äußere Insel- 
gürtel (Ost-Australien) beginnt im O. der Philippinen
	        
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