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von dem Schwedenkönig Karl XII. gänzlich geschlagen in einer 
Schlacht, in welcher nur 8000 Schweden gegen nahezu 40,000 
Russen kämpften. Durch diese Niederlage nichts weniger als ent- 
mnthigt, sagte er: „Die Schweden werden uns noch manchmal 
schlagen, aber wir lernen; die Zeit wird kommen, wo wir sie wieder 
schlagen werden". Und schon 1702 erfochten die Russen einen 
Sieg über die Schweden. Am Ladoga-See wurde eine Werfte be- 
festigt; Peter selbst eroberte als Bombardierkapitän mit 30 kleinen 
Fahrzeugen zwei schwedische Kriegsschiffe und ließ sich dafür von 
seinem Admiral Golowin den Andreasorden umhängen. 
Aber die Werfte am Ladoga-See erschien ihm zu entfernt 
vom Meere; daher beschloß er, eine Festung ans einer Insel an 
der Mündung der Newa zu bauen. Gegenüber ließ er sich ein 
hölzernes Hans nach holländischer Art herrichten, um selbst den 
Bau zu leiten. So wurde 1703 der Grund zu einer Festung ge- 
legt, die der Czaar St. Petersburg nannte. Heber 20,000 
Menschen waren von allen Seiten her zum Bau gekommen, und 
viele von ihnen siedelten sich bleibend an; und da auch viele aus 
Schweden, Finnland, Liefland durch den Krieg Vertriebene zu der 
neuen Ansiedelung kamen, erhob sich schnell eine bedeutende Stadt. 
Jetzt ist St. Petersburg eine der schönsten Städte der Welt; 
sie hat vier Meilen im Umfang, über eine halbe Million Ein- 
wohner und eine große Zahl prachtvoller Kirchen und Paläste. 
Peter verlegte 1710 dahin seine Residenz. 
Der Krieg mit Karl XII. dauerte inzwischen fort, und auch 
die Türken ließen sich von dem Schwedenkönig bestimmen, dem 
Czaaren den Krieg zu erklären. Peter zog mit seinem Heere gegen 
den Pruth. Aber hier gerieth er in die größte Roth; er wurde 
ringsum von den an Zahl überlegenen Feinden eingeschlossen und 
von aller Zufuhr abgeschnitten. Da rettete ihn die Klugheit seiner 
Gemahlin Katharina. Diese schickte alles Geld und ihre Juwelen 
ohne des Czaaren Wissen an den Großvezier Mehemed und bestach 
ihn, daß er die Rassen abziehen ließ. Doch mußte Peter in dem 
Frieden, der jetzt abgeschlossen wurde, Asow den Türken zurück- 
geben. 
Karl XII. dagegen war den Russen nicht mehr gewachsen, 
und um sich für die vielen Gebietsverlufte an den Küsten der Ostfee 
zu entschädigen, unternahm er einen Zug gegen Norwegen, welches 
damals noch zu Dänemark gehörte. Er wurde aber bei der Be- 
lageruug von Friedrichshall 1718 erschossen. Der Krieg gegen 
Rußland dauerte auch jetzt noch fort, bis 1721 der Friede zu 
Nystadt abgeschlossen wurde. Liefland, Esthland, Jngermannland 
und der südliche Theil von Finnland (Karelim) verblieben bei 
Rußland. Hierauf nahm Peter den Titel eines „Kaifers aller