§ 66. Die feste Erdrinde. 7
Benguela-, Peru- und Westaustral ström. Aus dem Nord¬
polarmeer dringt durch die Davisstraße ein starker, kalter Strom, der
Labradorstrom, in den Atlantischen Ozean ein, zieht sich west¬
lich vom Golfstrom der Küste von Nordamerika entlang und taucht
schließlich unter dem Golfstrom unter.
§ 66. Die feste Erdrinde.
Die oberste Schicht der Erde ist die Ackerkrume oder Humus¬
schicht. Sie besteht aus fein zerbröckelten und zerriebenen Teilchen
des unterliegenden Gesteins, vermischt mit organischen Stoffen. _ Die
letzteren stammen von verwesten Pflanzen und Tieren her und dienen
nebst den löslichen mineralischen Bestandteilen der Ackerkrume zur Er¬
nährung der lebenden Pflanzen. Unter der Ackerkrume liegt das
feste Gestein, doch tritt dieses an manchen Stellen auch unmittelbar
zutage.
Ihrer Entstehung nach teilt man die Gesteine in Eruptiv- und
Sedimentärgesteine ein.
I. Die Eruptivgesteine sind durch Erkaltung feuerflüssiger
Massen entstanden, besitzen meist kristallinische Struktur und sind nie¬
mals geschichtet.
1. Plutonische Gesteine. Dieselben sind aus feuerflüssigen
Massen entstanden, welche nicht bis an die Oberfläche empordrangen,
sondern in der Tiefe und daher sehr langsam erstarrten. Sie zeigen
vollkristallinische Ausbildung. Granit, Syenit, Dior it.
2. Vulkanische Gesteine. Dieselben sind ans Spalten aus
der Erdtiefe bis an die Oberfläche emporgestiegen. Sie zeigen fein-
kristallinische, dichte, glasige oder porphyrische Struktur. Die letztere
besteht darin, daß in einer dichten Grundmasse einzelne größere
Kristalle ausgeschieden sind.
a. Ältere vulkanische Gesteine: die eigentlichen Porphyre.
b. Jüngere vulkanische Gesteine: B a s a l t, T r a ch t) t, A n d e f i t
nebst ihren glasigen Modifikationen.
Lava ist keine bestimmte Gesteinsart, sondern heißt jedes Gestein,
das in feuerflüssigem Zustande aus einem Vulkan geflossen.
II. Die Sedimentärgesteine sind Absätze aus dem Wasser,
zeigen stets eine mehr oder weniger deutliche Schichtung und sind
häufig reich an Pflanzen- und Tierresten.
1. Kristallinische Schiefer. Sie zeigen eine kristallinisch-
körnige, aber zugleich schieferige Struktur und sind vielfach reich an
Erzlagerstätten: Gneis, Glimmerschiefer, Phyllit oder Ur¬
ions chiefer, Quarzit.
2. Chemische Absätze aus dem Wasser.
a. Aus Meerwasser: Steinsalz, Gips.
b. Aus Süßwasser: Kalk tu ff, Kiesels int er.