Full text: Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen (Teil 2)

§ 89. Das Gstafrikanische Hochland und das Kongo-Lecken. 
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leben sie in beständiger Fehde. Sie sind meist nomadische Hirten und 
Jäger. Nur die nördlichen Somali treiben einigen Ackerbau, Kaffee- 
und Jndigokultur. 
Ohne Lücke schließt sich an das Hochland von Habesch im 8. das 
Hochland der Ostafrikanischen Seen an. Es wird von zwei 
Steilrändern begrenzt, von denen der östliche am schärfsten ausgeprägt 
ist, und fällt in Terrassen nach 0. zum Indischen Ozean, nach W. 
zum Kongo-Becken ab. Die mittlere Höhe beträgt 1200—1300 m; 
der höchste Teil, 1600 m, liegt nordwestlich vom Nordende b:s Njassa- 
Sees. Zwei tiefe Spaltentäler durchziehen von 8. nach N. das 
Hochland. Das westliche ist schwach 8-förmig gekrümmt. In dasselbe 
ist im 8. der große Njassa-See (Spiegel 500 m hoch) und sein 
Abfluß, der Schire eingebettet; weiter nördlicher der noch längere, 
aber schmälere Tanganika (Spiegel 850 m hoch), der Albert- 
Edward-Njansa und der Albert-Njansa. Der Njassa gehört 
dem Flußgebiet des Sambesi, der Tanganika dem des Kongo, die 
beiden nördlichen Seen dem des Nil an. Südwestlich des Albert- 
Njansa erhebt sich die gewaltige Kette des Ruwensori zu Höhen 
über 5000 in, südlich des Albert-Edward-Njansa der noch tätige 
Vulkan Kirunga. Das östliche Spaltental beginnt nordöstlich vom 
Nordende des Njassa-Sees und zieht von hier geradlinig nach NNO. 
Ms zum 5.o n. Br. Von den abflußlosen Seen desselben ist der 
Rudolf-See (zu Ehren des österreichischen Kronprinzen genannt) 
der bedeutendste. Zwischen dem Ostrand des Spaltentales und dem 
Ostabfall des Hochlandes erheben sich die beiden höchsten Berge Afrikas, 
die schneebedeckten erloschenen Vulkane Kenia, 5500 m, und 
Kilima-Ndjaro, 6000 m. 
Mehrere weitere Seen sind in der Hochfläche selbst eingebettet, 
^bs ^anganika der Bangweolo-See, der mit seinen 
flachen, sumpfigen Ufern ganz dem Tsadsee gleicht; unmittelbar unter 
dem Äquator in 1300 m Höhe der Ufere tue oder Viktoria- 
(Su Ehren der Königin von England genannt) mit flachem 
Jl'Pera N.-Ufei;. Seine zahlreichen südlichen und westlichen Zu- 
flüffe sind als die eigentlichen Ouellflüsse des Nil anzusehen. 
Dieser verläßt den See an seinem Nordende, wendet sich nach NWV 
bildet wiederholt Wasserfälle und Stromschnellen und durchfließt dann 
das Nordende des Albert-Njansa, worauf er direkt nördliche Richtung 
annimmt. ^ 
Dem Hochland ist im 0. eine zweite, niedrigere Plateaustufe vor- 
gelagert die sich zu einer Küstenebene von wechselnder Breite abdacht 
Dre Küste selbst ist flach, vielfach sumpfig und von Mangrove- 
Waldungen bedeckt, daher ungesund. 
ß k größtenteils Steppenland. Ausgedehntere Wälder 
ftnden sich nur an den Berghängen und am oberen Nil. Zum Acker- 
bau geeigneter Boden ist dagegen vielfach vorhanden, namentlich am 
Victoria-Njan>a.
	        
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