Full text: Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien (Teil 3)

Südamerika. 
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Die Großen Antillen. Kuba, die größte und zugleich die wichtigste Insel, 
die „Perle der Antillen", gehört zu den ersten Ländern der Rohrznckerprodnktion; 
neben Zuckerbau ist die Tabakkultur sehr ausgedehnt. — Habana (hawäna), an 
der NW.-Küste, mit großartiger Zigarrenfabrikation (300000 Einw.). Die Insel, 
srüher spanisch, ist nunmehr eine Republik unter dem Einfluß der Vereinigten 
Staaten von Amerika. — Haiti (tjeiti) zerfüllt in zwei Republiken: a) in 
die Negerrepublik Haiti, den kleineren westlichen Teil einnehmend mit Port 
au Prince; b) in die Dominikanische Republik, hauptsächlich von Mulatten 
bewohnt, mit dem Hauptort Santo Domingo an der S.-Küste. — Jamaika 
mit dem Haupthandelsplatz Kingston (kingst'n) gehört den Engländern; das 
bekannteste Erzeugnis der Insel ist der aus dem Zuckerrohr gewonnene Jamaica- 
Rum. — Porto Rico (= reicher Hafen) ist Eigentum der Vereinigten Staaten 
von Amerika; es hat große Tabakpflanzungen. 
Die Kleinen Antillen. Sie gehören verschiedenen Nationen Europas. Eng- 
lisch ist z. B. Trinidad, die südlichste und größte dieser Inseln. Fr an- 
zösisch sind Guadeloupe (gwadlüp) und Martinique (martmik). Dänisch: 
St. Thomas. — Niederländisch: Curacao (furassao) unweit der Küste 
von Venezuela u. a. 
Die Bahama-Jnseln gehören den Engländern; auf G u an ah ani landete 
1492 Kolumbus. 
Südamerika. 
Südamerika besteht aus zehn Republiken und dem Koloniallande Guayana. 
Die Republiken sind hervorgegangen aus dem früheren spanischen und portu- 
giesischen Südamerika. Leider hemmen ewige innere Unruhen fast überall 
den Aufschwung. Die Bevölkerung Südamerikas ist deshalb an Zahl noch gering: 
40 Mill. Einw. bei 18 Mill. qkm, also nahezu der doppelten Größe von Europa. 
Das Andengebiet und die Kndenstaaten. 
Verlauf der Anden. Der ganze westliche Gebirgszug Südamerikas führt 
den Namen Anden oder Kordilleren. Das Gebirge beginnt an der Südspitze des 
Kontinents und zieht als einfache Hauptkette bis zum südlichen Wendekreis; von 
hier aus teilen sich die Anden in zwei, stellenweise in drei Ketten, welche Hoch- 
Plateaus einschließen. Ihr Verlauf ist dem der nordamerikanischen Kordilleren 
ähnlich. 
Klima. Vom Kap Hoorn bis zum 40.° s. Br. (Valdivia) bringen die 
herrschenden Westwinde reichliche Niederschläge, das Gebirge hat daher viel Wald. 
Weiterhin aber folgt ein regenarmes und waldloses Gebiet, da eine nach N. 
ziehende kalte Meeresströmung die Seewinde ihrer Feuchtigkeit beraubt und da- 
durch biunenwärts Wüstenbildung bewirkt (Atacamawüste). Vom 4.0 s. Br. gegen 
Norden befeuchten die Tropenregen. Die Küste selbst ist fruchtbar, aber ungesund. 
Die Niederschlagsverhältnisse der Anden gestalten sich also sehr verschiedenartig.
	        
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