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(3157 km) verbindet Adelaide in Südaustralien mit Port Darwin in Nord-
australien. Auch bestehen Kabelverbindungen mit Asien und über die Südsee
nach Amerika. Eisenbahnen besitzen bereits alle australischen Kolonien, die
meisten der SO. des Kontinents. Besonders hervorzuheben ist die bereits in
Angriff genommene Transkontinentalbahn von Adelaide nach Port Darwin. Mit
Europa steht Australier: mehrfach durch Dampferlinien in Verbindung; auch
deutsche Postdampferlinien verkehren dorthin.
Staatliche Verhältnisse. Das zu England gehörige Festland besteht aus
5 Kolonien. Seit 1901 sind die Kolonialstaaten nebst Tasmanien zu einem Anstra-
tischen Staatenbund (Commonwealth of Australia) vereinigt, der nach englischer
Weise seine Angelegenheiten selbständig verwaltet; nur der Gouverneur wird von der
englischen Regierung ernannt.
Kolonie Viktoria. Hauptstadt: Melbourne, (melbörn),Afc>te größte Stadt
Australiens, 540000 Einw. — Kolonie Neu - Südwales (uäls); Hauptstadt
und Sitz des Gouverneurs ist Sydney (ßidni), die Haupthandels- und Fabrikstadt
Australiens, 570000 Einw. — Kolonie Queensland (kwmsländ) mit Brisbane
(brisbän), 130000 Einw. — Kolonie Südaustralien mit Adelaide, 170000
Einw.; die Kolonie heißt die Kornkammer des Erdteils. — Kolonie Westaustralien,
der größte der Staaten, aber auch der unfruchtbarste und darum bisher volksärmste,
indes fehr goldreich, besonders bei Coolgardie (kulgardi) und Kalgoorlie (kalgurli).
Hauptort: Perth (pörß).
Zu Australien Pflegt auch gerechnet zu werden:
Tasmanien mit Hobarttown (höbärttaun), Australiens bestes Obstland.
Die Kustral-Znseln.
Sie beginnen mit Nen-Guinea, umziehen in einem großen Bogen die
N.- und O.-Küste des Australkontinents und endigen mit der Doppelinsel Nen-
Seeland. Diese Inseln sind fast alle gebirgig, vielfach von Vulkanen durch-
krochen und erweisen sich als die Überreste eines zerbrochenen und teilweise unter-
gesunkenen Gebirgssystems, das den Anstralalpen und Anden parallel zog.
Das Gebirge Neu-Seelands nimmt auf der südlichen Insel den Charakter
eines echten Hochgebirges an mit großartigen Gletschern und Seen, daher die
„Neuseeländische Schweiz" genannt. Der höchste Gipfel, der Mouut Cook
(mannt kük), erreicht 4000 m. Die Nordiusel Neu-Seelands ist durchaus vul-
kauisch und reich an heißen Quellen und Geisern. — Das Klima der Austrat-
Inseln kennzeichnen große Milde und Gleichmäßigkeit; die Niederschläge fallen
reichlich. — Die wichtigsten Nutzpflanzen der Anftral-Jnseln sind die Kokos- und
Sagopalmen und die Brotfruchtbäume. In der Tierwelt verdienen besonders
die Prachtvollen Paradiesvögel Neu-Guineas Erwähnung. Neu - Seeland hat
großen Reichtum an Gold, Kupfer und Kohlen. — Die Inseln werden mit
Ausnahme von Neu-Seeland von den Papüas (— Krausköpfe) bewohnt. Ihre
Hautfarbe ist schwarz; sie wohueu in Psahlbanten und treiben etwas Handel;
im übrigen haben sie keine Art staatlicher Einrichtung und sind mißtrauisch gegen alles
Fremde; am meisten aber hat sich diese Rasse durch Menschenfresserei entwürdigt.
Die Jnfeln und Inselgruppen sind folgende: