Full text: Leitfaden beim geographischen Unterricht

68 Dritter Cursus. 
von Osten her aus Seen kommen und Seen durchströmen. Die Be¬ 
wohner sind zwar schwarz, haben jedoch nicht die Gesichtsbildung 
der Neger, sind zum Theil von riesigem Wüchse und großer Schön¬ 
heit und nicht ohne Bildung. Bengusla südlich und Angöla 
nebst Congo nördlich vom Coanza stehen in Abhängigkeit von 
den Portugiesen, deren Hauptort Loanda ist. Verbannungsort. 
3. Der nördlich gehende Theil von Ober-Guinea ist um 
die Mündung des Gabun niedrig und sumpfig, weiter N. reicht 
das C a m e r ü n - Gebirge bis dicht an das Meer und steigt zu mehr 
als 4200m auf. Jenseits des Niger, dessen Mündungsland 
eine weit ausgedehnte, sumpfige und bewaldete Niederung bildet 
(Busen von Benin und Biafra), erstreckt sich in westlicher Richtung 
das noch sehr unbekannte Hochsudan, dessen Süd-Abfall nach 
Ober-Guinea einen meist nur schmalen, theils sandigen, theils 
sumpfigen und ungesunden Küstenstrich übrig läßt. Der östliche 
Theil desselben bis zum Volta-Fl. heißt a) Sklavenküste, 
von welcher landein das Reich Dahomey mit der Hptst. Abo¬ 
met) (meh) liegt. Die Stadt Lagos im Besitz der Engländer. 
Handel mit Palmöl. Dann folgt b) bis zum Cap der drei 
Spitzen (tres pnntas) die Goldküste, auf welcher gleichfalls 
die Engländer Niederlassungen haben, unter denen die be¬ 
deutendste Cape Co äst (spr. Kehp Kohst) ist. Nach dem frucht¬ 
baren Berglande hinein breitet sich das Reich der Aschan ti ans 
mit der Hptst. Kumassi. c) Bis zum Cap Palmas (der 
Palmen) heißt die Küste die Zahn- oder Elfenbeinküste; sie 
ist stark bevölkert, d) Auf der Pfeffer- oder Körner- (Ma- 
laghetta-) Küste bis zum Cap Mesurado und e) der Küste 
Sierra Leone bis zum Cap Berga (10° nördl. Br.) reicht 
das Gebirge bis dicht an das Meer. Auf ersterer befindet sich 
die Neger-Colonie Liberia (700.000 E.) mit der Hptst. Mon¬ 
rovia, feit 1847 eine selbständige Republik, zu der auch Mary¬ 
land (spr. Märryländ) am Cap Palmas gehört; auf letzterer eine 
bereits 1817 gegründete Colonie von freigelassenen Negern mit der 
Hptst. Freetown (spr. Fritaun). Neben dem Christenthume hat 
sich an den genannten Küsten der Islam verbreitet. Gold, Elfen¬ 
bein und Palmöl sind die Hanptproducte, die von hier ausgeführt 
werden. Der Sclavenhandel ist noch immer nicht ganz unterdrückt. 
4. Seneg amb i en, der nordwestl. Abfall von Hochsudan, 
enthält im westlichen Theile ein weites niedriges Tiefland mit 
dichten Sumpfwäldern, fruchtbarem Boden und ungesundem Klima. 
Das Hochland im Innern steigt von W. her steil auf und fällt 
eben so steil nach O. zum Niger hinab. Seine Abfälle sind zum 
Theil mit dichten Wäldern bedeckt, der überaus fruchtbare Boden 
ist sorgfältig angebaut. Die Bewohner bilden drei Hauptgruppen:
	        
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