Mittel-Europa. — Die Mittel-Gebirge von Central-Europa. 
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halten in ihren Zwischenräumen vier Haupt-Stufenlandschaften mit eingesprengten 
Kesselsenkungen: 1) das böhmisch-mährische, 2) das sränkisch-schwäbische, 3) das 
oberrheinische, 4) das lothringische Stufenland (Angabe der verschiedenen Rich- 
tnngen und des Parallelismus derselben nach der Karte). 
I. Die Stufenlandschaften von Böhmen und Mähren 
mit den Randgebirgen der kleinen Karpathen, der Sudeten, des Erzgebirges, 
und des Böhmerwaldes. 
1) Die Sudeten") (so von der Wissenschaft genannt), etwa 31V Km (42 M.) 
lang, von dem krummen Oberlauf der Oder (die Mährische Pforte) bis zum 
Elbdurchbruche (die Sächsische und Böhmische Schweiz).**) 
a. Das Gesenke, von der Beczwa-Oder-Furche bis zum Quellgebiet der March, 
zerfällt in das Niedere Gesenke (die eigentlichen Sudeten), und in 
das Altvater-Gebirge (auch wohl das Hohe Gesenke genannt) mit 
dem Altvater oder Mährischen Schneeberg (1502 m — 4621') 
und der Hockschaar (1341 m — 4128'). Hierher gehören, die Bade- 
örter Gräfenberg und Karlsbrunn. 
b. Das rechteckige Hochkesselland der Grafschaft Glatz bis zu den 
Quellen der Weistritz. Der S.-O.-Rand, mittels des Wetzsteinkammes 
mit dem Altvater-Gebirge verknüpft, steigt im Quellgebiet der March und 
der Glatzer Neisse zu dem Gruppengebirge des Glatzer Schneeberges 
(1427 m — 4393') empor. Von den Quellen der Landecker Biela streicht 
der N.-O.-Raud zuerst als Reich enstein er Gebirg e bis zu dem Wasser- 
paß von Wartha, sodann als Eulengebirge (1(300 m — 3075') bis 
zu dem Thale der Weistritz. Der S.-W.-Rand, ebenfalls doppelt gegliedert, 
zerfällt in seinem südlichen Abschnitt in die Böhmischen Kämme und 
das Hab elschwerdter Gebirge, deren Vereinigung die Hohe Mense 
(1073 m — 3304') bildet. Jenseits des Steilabfalls derselben zu dem 
Paß von Nachod, steigt als der nördliche Abschnitt des S.-W.-Randes die 
Bergplatte der Heuscheuer zwar noch bis zu 910 m (2800') auf, wird 
aber in dem wundersam zerrissenen Politz-Adersbacher Sandstein- 
(Falten-) Gebirge immer niedriger und endet in der Quellgegend der 
Metan. Heilquelle» zu Landeck, Langenau, Reinerz und Cüdowa. 
c. Das Waldenburger Mittelg ebirge zwischen der Weistritz u. dem oberen 
Bober mit der Landshnter Senke und dem Heidelberg (923 m — 
2842') und Hochwald (852 m — 2622'), ein natürliches Passageland 
zwischen Schlesien und Böhmen. Steinkohlenlager; Salzbrunn, Altwasser, 
Charlottenbrunn. 
d. Das wallartig emporsteigende Riesengebirge, bis zu den Thälern 
des Zacken und der Milluitz, das höchste der deutschen Mittelgebirge mit 
zwei parallelen Hauptkämmen; der nördliche, auf dem die Grenze fortläuft, 
*) Vergl. aus Ferdinand Hirt's Verlag: 
Flora von Schlesien, preußischen und österreichischen Antheils. Nach natürlichen 
Familien. Von Prof. Dr. Fr. Wimmer. Dritte Bearbeitung. 
Wimmer, Dr. Fr., Zur Geschichte und Geographie der Flora von Schlesien. 
Schlesische Excursionsflora, nach Dr. Fr. Wimmer's Flora von Schlesien auS- 
zugs weise bearbeitet unter Zugrundelegung des Linn6'schen Systems. 
**) Vergl. Kutzen, Das deutsche Land, II., S, 19 ff.
	        
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