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Alpen (die Warragong - Berge), bis 2600 m (8000'), rauh und wild,
aber nicht großartig. Hochgebirge auch nur vou der Höhe der europäischen Alpen
darf man bei der Unentwickeltheit der größeren Flüsse nicht erwarten; diese haben
kein festes Flußbett, keine kräftige Strömung und keine gleichmäßige Wasserfälle,
trocknen bisweilen ganz ans, oder verwandeln sich in eine Kette vou Seeu und
Sümpfen. Der bedeutendste und bei weitem der vollkommenste ist der Murray
[Mörreh], der unter dem Namen Hnme an den Westabhäugeu der Warragong-
Berge entspringt, in seinem 1010 Km (140 Meilen) langen Laufe rechts den
Murrumbidge Mörrem-bidsche^ und den 1870Km (250 M.) langen Darling
aufnimmt, und an seiner Mündung im S. den Alexaudrina-See bildet, ans
dem ein schmaler, kaum für Boote fahrbarer Kaual iu die schutzlos den Wellen
des Oceans Preis gegebene Encounter-Bai führt. Eiue Auzahl Salzfeeu, der
Gardiner-See, der Torrens-See, wurde in Süd-Australieu entdeckt. Das
Bergland von Victoria im Südeu enthält weite fruchtbare Hochebenen. Im Norden
der Ostseite erhebt sich das Bergland von Qneenslaud sKwinsland^, in seinem
höchsten Gipfel über 1025 m (5000— Das Bergland von Arnhemsland im
nördlichen Australien steigt zu 075 m (3000') Höhe.
Produkte. Eigentümlich und einförmig ist die Flora. Mit Ausschluß der
Südostseite sind Wälder selten, überaus dünn und nur an den Flußufern, wo
Akacieu und Eukalypten (über 130 m — 400' hoch) stehen. Sie sind zwar
immer grün, aber die Blätter sind unansehnlich, meist nadelförmig, holzig, harz-
reich, senkrecht stehend und die Stämme häßlich, da bei deu vorherrschenden Arten die
Riude ringsum abspringt. Bäume mit genießbaren Früchten, namentlich aber der
Brotbaum, Pisang und Kokos, fehlten ursprünglich fast ganz; sie sind, wie alle
Getreidearten, erst durch die Colouisteu hingebracht. Die Erde ernährt also den
Menschen hier nicht reichlich ohne sein Znthuu, wie es ans den Inseln der Fall
ist. Eigentümlich ist dem Continent der wollige Gummibaum. Die Säugethiere
gehören, außer dem Australhuud (Dingo) und den häutigen Schnabel-
thieren, vorzugsweise der ächt australischen Orduuug der Beutelthiere an (das
Rieseukäuguruh). Besonders eigen sind Australien weiße Adler, schwarze
Schwäne und Papageien, Strauße, die prächtige Mäuura, der Kasuar,
aber keine Singvögel. Von Miueralieu sehr reiche Steinkohlenlager, Salz,
sast alle nützlichen Metalle, und in den Anstral-Alpen ein erst 1851 entdecktes so
großes Gold lag er, daß Neuhollaud zu den reichsten Goldländern der Erde
zählt. Im Jahre 1852 allein wurde für 40 Millionen Thaler Gold ge-
fuudeu. An Kupfer ist am reichsteu Süd-Australieu. Der Erdtheil ernährt die
größten Heerden der Welt (allein 47 Mill. Schafe), daher sehr starke Wollen-
Ausfuhr.
Auf dem australischen Fe st lande schreitet die Kultur des Landes in allen
Richtungen ruhig und unaufhaltsam vorwärts. Die Zahl der Bevölkerung, meist
Briten, nimmt regelmäßig uud rasch zu, theils durch eiue nicht allzu starke
Einwanderung aus Europa, theils durch den namhaften Ueberfchuß der Geburten
über die Todesfälle; letzterer Umstand giebt ebensowohl Zeuguiß von dem guten
Klima des Landes, wie von gesunden, auf ein regelmäßiges Familienleben
begründeten gesellschaftlichen Verhältnissen. Die Deutschen sind in der Kolonie
Süd-Australien am stärksten (mit mehr als 8000 Seelen) vertreten.
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