Full text: Lehrbuch der Erdkunde für höhere Schulen

Die Alpenländer. 183 
steinbildungen und die Rekahöhlen bei St. Canzian durch Größe 
und Länge aus. Zu den Wundern jener Karstgebiete gehört auch der 
Zirkuitzer See, eine Talwanne, die sich zuweilen mit Wasser an- 
füllt, das dann auf unterirdischem Wege wieder ablaust, und der als 
schiffbarer Fluß aus dem Felsen hervortretende Timavo, dessen Ur- 
sprnng und Verlauf wie der vieler Karstflüsse noch keineswegs auf- 
geklärt ist. 
Das österreichische Ostalpengebiet wird durch Längs- und Quer- § 277. 
täler zerschnitten, die scheidenden Gebirgsrücken sind meist auf niedrigen Ver- 
Päffen überschreitbar. Dadurch ist das Gebirge dem Verkehr erschlossen, wege. 
Zwei wichtige Schienenwege durchqueren es, die Brennerbahn im 
Westen, die vom Inn zur Etsch hinüberführt, und im Osten die Sem- 
meringbahn, die Wien mit dem Mittelmeere verbindet. Da sich diese 
mit Längstalbahnen kreuzen, von denen sich mehrmals weitere Bahnen ab- 
Fig. 53. Blick auf die Doline bei St. Canzian und auf den Zug des Kraiuer 
Schneebergs. 
(Nach einer Photographie aus dem geographischen Institut der Universität in Wien.) 
zweigen, so sind die Ostalpen mit einem ausgedehnten Eisenbahnnetze 
überspannt. 
Für die wirtschaftliche Entwicklung ist es bedeutsam, daß die Täler 
fast sämtlich zur Donau weisen. Nur die Etsch mit dem Eisack führt 
zur Adria. Aber die übrigen Flüsse, Inn mit Salz ach, Traun, Euus, 
Leitha und Raab, serner im Süden die Drau mit der Mnr und die 
Save mit der Laibach münden alle in den Hauptstrom des Reiches. 
Das Donautal bildet im Norden die Grenze des österreichischen 
Alpenlandes. Eine fruchtbare Hügellaudfchaft ist hier dem Gebirge vor- 
gelagert, aus der nur der Hausruck höher emporragt. Diese greift 
bereits in das böhmisch-niährische Land hinüber, namentlich im Wiener
	        
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