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1. Abschn. Die Gesteinshülle oder Lithosphäre.
In der Tertiärzeit tauchten auch die heutigen Hochaebirae
empor, wie Pyrenäen, Alpen, Karpaten, Kaukasus, Himalaja
und Kordilleren. Dieser Gebirgsbildung parallel geht eine heftige
vulkanische Tätigkeit. So stammen aus dieser Zeit die Basalt-,
Phonolith- und Trachytkuppen der mitteldeutschen Vulkanzone,
der Auvergne, die Basaltberge der Rauhen Alb usw. Auch die
meisten der noch jetzt tätigen Vulkane, wie die Italiens, Siziliens,
Griechenlands usw., sind in jener Zeit entstanden.
Im Gegensatz zu den früheren erdgeschichtlichen Perioden,
wo die Erwärmung der Erdoberfläche besonders von innen heraus
erfolgte und daher das Klima der Erde ein mehr gleichmäßiges
war, macht sich jetzt eine Gliederung in einzelne Klima¬
gürtel bemerkbar. In der Steinkohlenzeit wucherte auch an
den Polen eine üppige tropische Vegetation. In der Tertiär¬
zeit dagegen ziehen sich die einzelnen Gattungen der Pflanzen in die ihnen
entsprechende Zone zurück. Immerhin war das Klima Europas in der Tertiärzeit
Fig. 16.
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(nat. Größe),
a Medienschnitt,
b Ansicht von
außen,
c Querschnitt.
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Fig. 17. Landschaft und tziere der Tertiärzeit. (Nach Potonie.)
a Saubbäume; d Equiseten; o Farne; ci Fächerpalme; s Palme; f Elephas meridionalis; g SJtaStjoin;
h Giraffe; i Flußpferd; k Mastodon; 1 Palmen; m Zebra; n Riesenhirsch.
noch subtropisch. Palmen und Bambuse, echte Tropenpflanzen, finden sich neben
Buchen, Birken, Weiden, Pappeln u. a. Aus diesen Pflanzen sowie aus den Sumpf¬
wasserpflanzen jener Zeit haben sich die Braunkohlenlager Norddeutschlands gebildet.
Das Tertiärgebirge führt daher auch den Namen „Braunkohlengebirge".
Jj>) Höchst beachtenswert ist endlich auch die vollständige Änderung in
den Formen der Pflanzen- und Tierwelt im Sinne der An¬
näherung der Organismen an die heutigen Lebewesen. In der