B. Die einzelnen Schichten (Formationen) der Erdrinde.
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nordische Arten das von ihnen verlassene Gebiet in Mitteleuropa ein. Haupt¬
vertreter dieser nordischen, jetzt aber ausgestorbenen Tierwelt sind das Mammut,
ein langhaariger, mit Stoßzähnen bewassneter Elesant, das zottige Nashorn, der
Höhlenbär, der Höhlenlöwe und die Höhlenhyäne. Mit diesen großen Säugetieren
der Diluvialzeit hat, wie zweifellos feststeht, auch schon der Mensch zusammengelebt.
Mit Rücksicht auf die Geräte und Werkzeuge aus Stein, Bronze und Eisen,
-y: bie/)man da und dort ausgegraben, unterscheidet man in der Urgeschichte des
d,Menschengeschlechtes in Europa drei Zeitperioden: die Steinzeit, die Bronze¬
zeit und die Eisenzeit. Von diesen drei Perioden fällt die Steinzeit zum
Teil zusammen mit der Diluvialzeit und bildet den Übergang zur historischen
oder Jetztzeit, der wir die Bronze- und Eisenzeit zuweisen. Die Kultur der
Steinzeit zeigen die Wohnstätten der prähistorischen Menschen: die Pfahlbauten,
die in der Schweiz und ganz Norddeutschland verbreitet sind, die Küchenabfälle
iHamm
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UrstromthalerO
Endmoränenzüge
Fig. 19. Urstromtäler.
(Kjökenmöddinger) an den Küsten Jütlands und der dänischen Inseln sowie die
Hünengräber und die darin gefundenen Gegenstände.
Die Ablagerungen der Diluvialperiode bestehen aus gröberen Geschieben, v
Geröllen, Kies, wechselnd und verbunden mit Sand, Ton, Lehm und Söß1. Ihre
räumliche Verbreitung ist sehr bedeutend; denn sie bedecken die weitgedehnten
Niederungen Norddeutschlands, Hollands, des Rheintales, die bayerische Hoch¬
ebene, die fruchtbaren Ebenen der Lombardei und die Pußten Ungarns. Geschiebe-
lehm und lößartige Bildungen sind auf die Gletscherausdehnung zurückzuführen.
( Der Löß bildet einen sehr fruchtbaren Ackerboden. Kies, Sand, Lehm und Ton
liefern vorzügliche Baumaterialien und die Kies- und Sandbänke von Brasilien, Kali¬
fornien, Ostindien und Australien sind reich an Gold, Platin, Edelsteinen und Zinnerz.
An Eruptivgesteinen finden sich im Diluvium nur vulkanische Tuffe und
Aschen, wie sie auch jetzt bei vulkanischen Ausbrüchen ausgeworfen werden.
1 Löß — loses Gestein. ,
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